Das gibt‘s ja nicht! Kennt der Verletzungsteufel denn kein Erbarmen? Nach Carmen Thalmann und Eva-Maria Brem erwischte es am Mittwoch auch noch Speed-Ass Conny Hütter! Sturz beim Super-G-Training in Saalbach, das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen - damit ist die WM-Saison für die 24-jährige Steirerin leider vorbei.
Speed-Spezialistin Hütter zählte zu den größten ÖSV-Medaillenhoffnungen für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften von 6. bis 19. Februar in Sankt Moritz. "Wir haben heute bei guten Bedingungen trainiert. Bei der Landung hat das Knie nachgegeben, und ich bin direkt ins nächste Tor gefahren und gestürzt", beschrieb die 24-jährige Steirerin den verhängnisvollen Moment bei der dritten Trainingsfahrt. "Sicher ist die Diagnose ein großer Schock für mich. Ich hatte noch nie eine schwerere Verletzung. Das ist eine neue Hürde für mich, die ich mit Sicherheit gut überwinden werde."
Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Riss des Innen- und Außenmeniskus lautete die vernichtende Diagnose von ÖSV-Arzt Torsten Walker nach einer MRI- und Röntgenuntersuchung im Klinikum Schwarzach. Nach dem Saisonaus von Österreichs Sportlerin des Jahres und Riesentorlauf-Weltcup-Siegerin Brem (doppelter Unterschenkelbruch im linken Bein) sowie Slalom-Spezialistin Thalmann (Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie) fällt damit eine weitere Leistungsträgerin des ÖSV aus.
Auch die 28-jährige Tirolerin Brem und die 27-jährige Kärntnerin Thalmann hatten sich ihre schweren Verletzungen bei Trainingsstürzen im November zugezogen. Daneben laborierten bzw. laborieren in der WM-Saison auch noch Ricarda Haaser (Schuhrandprellung sowie ein Haarriss im Wadenbein), Tamara Tippler (Teileinriss und eine Zerrung des vorderen Kreuzbandes im linken Knie) und Katharina Gallhuber (Knochenprellung im rechten Sprunggelenk) an Blessuren. Dieses Trio sollte aber bei der WM dabei sein.
Damen-Cheftrainer: "Es ist sehr verhext"
"Es ist sehr verhext und sehr traurig, dass es eine nach der anderen erwischt", betonte ÖSV-Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. "Ich persönlich habe in meiner Trainerzeit noch nie annähernd so etwas (Verletzungsserie in einem Team, Anm.) erlebt und kann mich auch nicht erinnern, dass es schon einmal so extrem war. Irgendwo glaubt man dann nicht mehr an Zufall." Aus der Schilderung von Hütter dürfte die Verletzung "wahrscheinlich schon bei der Landung passiert sein. Sie konnte danach nicht mehr reagieren", erklärte Kriechbaum.
Florian Gröger, Kronen Zeitung/AG/red
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