Auf Marcel Hirscher ist einfach Verlass - der rot-weiß-rote Skistar hat im Adelboden-Slalom hinter dem überlegenen Norweger Henrik Kristoffersen und Manfred Mölgg aus Südtirol Rang drei belegt und damit seinen bereits 101. Podestplatz eingefahren! (Im Video oben sehen Sie Hirschers große Aufholjagd im zweiten Durchgang!) Hirscher fehlten allerdings bereits 2,19 Sekunden auf den Norweger Kristoffersen. Zweitbester Österreicher war Manuel Feller mit mehr als drei Sekunden Rückstand auf Rang sieben. Marco Schwarz landete an der 13. Stelle.
Hirscher war nach dem ersten Durchgang extrem sauer gewesen. Die ersten vier Läufer, darunter Andre Myhrer (SWE/Tagesrang sechs), Felix Neureuther (GER/vier) und Kristoffersen hatten noch Sonnenschein gehabt, bei Mölgg zog bereits Nebel auf und bei dem mit sechs gestarteten Hirscher war die Sicht dann gleich null. "Es ist scheiße", sagte der Salzburger und hoffte darauf, dass das "Glück irgendwann wieder zurückkommt". Kristoffersen gab zu, dass es nicht ganz fair war. "Es ist ein Freiluftsport. In Zagreb hatte ich viel Wind, Felix und Manfred weniger", zählte er auf.
Hirscher: "Es war nicht am Limit, aber es war schon okay"
Mit 1,60 Sekunden Rückstand auf Kristoffersen war Hirscher in die Pause gegangen - weil Kristoffersen im Finale dann nicht zuletzt den Steilhang in fulminanter Manier bewältigte, vergrößerte sich der Abstand noch etwas. "Es war nicht am Limit, aber es war schon okay. Aber gegen Henrik wäre so und so kein Kraut gewachsen gewesen", sagte der 27-jährige Hirscher, dessen Slalom-Saisonbilanz in dieser Reihenfolge die Ränge 1, 2, 2, 6 und 3 aufweist. In der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung auf den Franzosen Alexis Pinturault auf 299 Punkte aus, der RTL-Sieger des Vortages wurde Neunter.
Kristoffersen: "Wirklich cool! Das war sicher am Limit"
Kristoffersen, der wie Hirscher in der Führungsposition nach fünf Bewerben nun 360 Punkte auf dem Slalom-Konto hat, meinte nach seinem dritten Slalom-Saisonsieg: "Es macht so viel Spaß, hier zu fahren." Die 1,83 Sekunden auf den Südtiroler Mölgg waren der größte Vorsprung in einem Slalom-Rennen seit 2002, als Bode Miller (USA) auch in Adelboden 1,92 vor Ivica Kostelic (CRO) siegte. "Der Vorsprung ist wirklich cool! Das war sicher am Limit."
Feller: "Nach drei Nullern war ich froh, ins Ziel zu kommen"
Nach drei Ausfällen in Folge kam der Halbzeit-Neunte Manuel Feller als Führender ins Ziel und klassierte sich schließlich mit der wie Hirscher drittbesten Laufzeit als Siebenter. "Nach drei Nullern war ich froh, mit einem Vorsprung ins Ziel zu kommen. Das war auch das Ziel, dass ich im zweiten Durchgang noch einmal Gas gebe. Im ersten hatte ich ein bisserl Pech mit dem Nebel - eigentlich hatten das alle außer die ersten drei." Er habe probiert zu attackieren und sei die letzten paar Tore nicht mehr am Limit gefahren. "Ich wusste, es war bis dahin eine gute Fahrt und ich brauche doch ein paar Punkte für die Startnummer."
Schwarz: "Das war jetzt ein versöhnlicher Abschied"
Gute Punkte holte auch Marco Schwarz als 13. "Als ich im ersten Durchgang abgeschwungen habe, habe ich mir gedacht, ich kann heimfahren. Und das war jetzt, glaube ich, schon ein versöhnlicher Abschied. Im Flachen habe ich alles gegeben, im Steilen ist sicher noch einiges möglich. Aber ich bin jetzt einmal zufrieden mit dem zweiten Durchgang. Jetzt heißt es: Weiterarbeiten und in Wengen wieder Gas geben", meinte der Kärntner. Marc Digruber schrieb als 27. an, Christian Hirschbühl hatte als 31. um 5/100 Sekunden die Teilnahme am zweiten Durchgang verpasst. Michael Matt, zuletzt Fünfter in Zagreb, und Dominik Raschner waren unter den 23 Ausgeschiedenen des Nebel-Laufes.
Das Ergebnis:
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:54,87 Minuten
2. Manfred Mölgg (ITA) +1,83 Sekunden
3. Marcel Hirscher (AUT) +2,19
4. Felix Neureuther (GER) +2,24
5. Alexander Choroschilow (RUS) +2,45
6. Andre Myhrer (SWE) +2,62
7. Manuel Feller (AUT) +3,05
8. Daniel Yule (SUI) +3,16
9. Alexis Pinturault (FRA) +3,48
10. Linus Strasser (GER) +3,86
10. Jonathan Nordbotten (NOR) +3,86
12. David Chodounsky (USA) +3,93
13. Marco Schwarz (AUT) +4,09
14. Naoki Yuasa (JPN) +4,12
15. David Ryding (GBR) +4,16
16. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +4,22
17. Patrick Thaler (ITA) +4,23
18. Erik Read (CAN) +4,34
19. Ramon Zenhäusern (SUI) +4,38
20. Stefan Hadalin (SLO) +4,64
21. Jean-Baptiste Grange (FRA) +4,70
22. Marc Gini (SUI) +4,71
23. Michael Ankeny (USA) +4,75
24. Mark Engel (USA) +4,77
25. Istok Rodes (CRO) +4,79
26. Dong-hyun Jung (KOR) +5,06
27. Marc Digruber (AUT) +5,12
28. Giuliano Razzoli (ITA) +5,36
29. Leif Kristian Haugen (NOR) +5,49
30. Robin Buffet (FRA) +5,92
Ausgeschieden im 1. Durchgang: Dominik Raschner (AUT), Michael Matt (AUT), Dominik Stehle (GER), Mattias Hargin (SWE), Sebastian-Foss Solevaag (NOR), Stefano Gross (ITA)
Der Stand im Gesamt-Weltcup:
1. Marcel Hirscher (AUT) ; 893 Punkte
2. Alexis Pinturault (FRA) 594
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 592
4. Kjetil Jansrud (NOR) 491
5. Manfred Mölgg (ITA) 396
6. Felix Neureuther (GER) 385
7. Mathieu Faivre (FRA) 315
8. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 291
9. Andre Myhrer (SWE) 277
10. Aksel Lund Svindal (NOR) 220
11. Max Franz (AUT) 217
12. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 211
13. Carlo Janka (SUI) 206
14. Dominik Paris (ITA) 195
15. Michael Matt (AUT) 189
15. Erik Guay (CAN) 189
Weiters:
17. Manuel Feller (AUT) 176
19. Philipp Schörghofer (AUT) 169
23. Hannes Reichelt (AUT) 144
36. Matthias Mayer (AUT) 111
51. Marc Digruber (AUT) 73
51. Vincent Kriechmayr (AUT) 73
67. Roland Leitinger (AUT) 55
69. Marco Schwarz (AUT) 54
70. Romed Baumann (AUT) 49
72. Christoph Nösig (AUT) 44
97. Christian Hirschbühl (AUT) 20
102. Patrick Schweiger (AUT) 18
103. Klaus Kröll (AUT) 17
114. Christian Walder (AUT) 10
124. Otmar Striedinger (AUT) 6
134. Christoph Krenn (AUT) 3
Der Stand im Slalom-Weltcup:
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 360 Punkte
2. Marcel Hirscher (AUT) 360
3. Manfred Mölgg (ITA) 326
4. Michael Matt (AUT) 189
5. Felix Neureuther (GER) 180
6. Daniel Yule (SUI) 158
7. Andre Myhrer (SWE) 139
8. Stefano Gross (ITA) 131
9. David Ryding (GBR) 128
10. Alexander Choroschilow (RUS) 114
11. Alexis Pinturault (FRA) 89
12. Naoki Yuasa (JPN) 89
13. Luca Aerni (SUI) 86
14. Manuel Feller (AUT) 81
15. Mattias Hargin (SWE) 81
Weiters:
17. Marc Digruber (AUT) 73
22. Marco Schwarz (AUT) 54
35. Christian Hirschbühl (AUT) 19
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