Die US-Bundespolizei FBI hat laut einem Bericht der "New York Times" einen Volkswagen-Manager wegen des Dieselabgasskandals verhaftet. Dem Mann werde vorgeworfen, eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Skandals gespielt zu haben, berichtete das Blatt am Sonntag unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Volkswagen hatte gegenüber den US-Behörden lange geleugnet, die Stickoxidwerte von Dieselautos durch eine spezielle Software manipuliert zu haben. Diese sorgt dafür, dass Autos Abgaswerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber im normalen Verkehr auf der Straße. Erst im September 2015 hatte der Konzern dies zugegeben.
Oliver Schmidt, von 2014 bis März 2015 für Volkswagen in den USA für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verantwortlich, wurde am Samstag von Ermittlern in Florida festgenommen und soll voraussichtlich am Montag in Detroit angeklagt werden, berichtete die "New York Times" am Sonntag.
Das FBI, das US-Justizministerium und der Anwalt des verhafteten Managers lehnten gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab. Eine Volkswagen-Sprecherin sagte dem Blatt, dass VW weiterhin mit dem US-Justizministerium zusammenarbeite, sie wolle sich aber nicht zu Personalangelegenheiten oder laufenden Ermittlungen äußern.
"Dieselgate" könnte VW in USA 2,8 Milliarden Euro kosten
Volkswagen befindet sich derzeit in heiklen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium um einen strafrechtlichen Vergleich. Dieser könnte den Konzern mehr als drei Milliarden Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro) kosten, wie vergangene Woche Insider der Nachrichtenagentur Reuters gesagt hatten.
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