Der Fall bzw. ihr Facebook-Posting hat ordentlich Wellen geschlagen. Wie berichtet, erhielt die Beauty-Salon-Inhaberin und frühere "Miss Earth Austria" Katia Wagner seitens des Wiener Arbeitsinspektorats die Weisung, in jenen Räumen, in denen sie Intim-Waxing anbietet, eine Sichtmöglichkeit ins Freie zu schaffen. Kurz gesagt: Fenster einbauen zwecks Tageslicht. "Intim-Waxing ist aber so etwas überaus Privates, mir blieb eigentlich kaum etwas anderes übrig, als das Ganze auf Facebook zu posten", erklärt die 28-Jährige nun im Gespräch mit krone.at.
"Schon im November des Vorjahres hatte ich erstmals Besuch vom Arbeitsinspektorat", berichtet die Beauty-Expertin über die kuriose Auflage. "Und bereits da hat die Inspektorin unter anderem angemerkt, dass die Räume, in denen wir Intim-Enthaarung anbieten, eine Sichtverbindung nach draußen haben sollten."
"So eine seltsame Forderung"
Wagner ließ die Worte der Inspektorin zunächst sickern. "Es war so eine seltsame Forderung - immerhin möchten unsere Kunden gerade beim Intim-Waxing wohl kaum Zuschauer haben, sondern lieber Privatsphäre. Drum hab ich mir gedacht: Warten mir erst mal ab", so Wagner gegenüber krone.at.
Dann allerdings das böse Erwachen, eine schriftliche Weisung flatterte ins Haus. "Darin steht, dass ich binnen zwölf Wochen in den Räumen im Obergeschoß - dort bieten wir das Intim-Waxing an - eine Sichtverbindung nach draußen einbauen lassen muss. Viel Zeit!", lacht die frühere "Miss".
PR-Gag? "So etwas brauchen wir wirklich nicht"
Die Forderung stieß Wagner schließlich so sauer auf, dass sie ihrem Ärger auf Facebook Luft machte. Die Resonanz war gewaltig, viele User waren begeistert von ihrer Courage - doch natürlich gab es auch viele Negativstimmen. So wurde ihr unter anderem vorgeworfen, dass es sich bei dem Ganzen lediglich um einen PR-Gag gehandelt habe. "Das stimmt überhaupt nicht. Wir sind gut gebucht, haben viele Kunden. So etwas brauchen wir wirklich nicht!", weist die 28-Jährige die Vorwürfe entschieden zurück.
Um das noch zu untermauern, stellte sie noch am Dienstagabend ein Video online (siehe oben), in dem sie die schriftliche Weisung in die Kamera hält und durch den Beauty-Salon in der Innenstadt führt. Zudem fand sie darin auch deutliche Worte an ihre Kritiker, das Arbeitsinspektorat und das Sozialministerium. "Ich bin immer offen für konstruktive Kritik, was ich besser machen kann. Ich lerne gerne dazu", meint Wagner.
Auch sei sie bereit, auf etwaige Forderungen - sofern diese begründet sind - einzugehen. "Aber zu behaupten, in meinem Salon würden chaotische Zustände herrschen, ist schlichtweg rufschädigend." Und weiter: "Schon im ersten Salon am Tuchlauben wurden uns diverse Auflagen auferlegt. Wir haben das durch einen Anwalt prüfen lassen, auch für ihn waren diese allesamt haltlos. Verurteilt wurde ich nicht."
"Ich hoffe, es ist nicht die Ruhe vor dem Sturm"
Auf ihr Angebot mit Augenzwinkern, den ersten zehn Arbeitsinspektoren, die zu einem Intim-Waxing in der Auslage bereit wären, ein gratis Pofalten-Waxing auszugeben, gab es mit Stand Dienstagabend übrigens keine Reaktion. "Das Arbeitsinspektorat stellt sich tot. Ich hoffe, es ist nicht die Ruhe vor dem Sturm", so Wagner.
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