Eklat in Rom: Unter anderem Italiens Ex-Premier Matteo Renzi, sein Vorgänger Mario Monti, EZB-Chef Mario Draghi, der Großbanker Fabrizio Saccomanni und auch der vatikanische Kulturminister, Kardinal Gianfranco Ravasi, sollen von einen 45-jährigen Ingenieur und dessen Schwester ausspioniert worden sein. Italiens nationale Anti-Cybercrime-Einheit CNAIPIC nahm das Duo fest, wie der ermittelnde Staatsanwalt Roberto Di Legami am Dienstag mitteilte.
Wie aus sichergestelltem Material hervorgehe - Aufnahmen der Polizei zeigen CNAIPIC-Mitarbeiter beim Öffnen und Durchsuchen einer Garage -, dürften sich die Geschwister Zugriff auf 18.000 E-Mail-Konten verschafft haben. Über 20.000 Personen sollen von dem 45-jährigen italienischen Atomingenieur und seiner Schwester ausspioniert worden sein, die im Mittelpunkt einer ausgedehnten Untersuchung über Cyberspionage in Italien stehen.
Bereits 2012 soll das Duo mit seinen Spionageaktivitäten begonnen haben, die zumindest bis zum vergangenen August fortgesetzt wurden. Noch unklar ist, ob die Beiden mit den erworbenen Informationen die ausspionierten Prominenten erpressen wollten. Bisher gebe es jedoch keine konkreten Hinweise, dass die gesammelten Informationen zu diesem Zweck verwendet werden sollten, hieß es.
Die Spionageaffäre sorgte für einen Eklat in Rom. Oppositionsparteien forderten die Regierung auf, strengere Gesetze zum Schutz der Privatsphäre einzuführen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.