Massenmörder gesteht
Breivik: “Bin im Gefägnis radikaler geworden”
Seine Isolationshaft hat den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik (37) nach eigener Einschätzung radikaler werden lassen. "Ich war komplett isoliert, ohne dass ich ein einziges Mal korrigiert wurde. Ich hatte niemanden, mit dem ich reden konnte", sagte Breivik dem norwegischen Fernsehen zufolge am Donnerstag im Berufungsprozess um seine Haftbedingungen.
"Ich bin immer sonderbarer geworden", so Breivik. Der Rechtsextremist fordert nun mehr Kontakt zu anderen Gefangenen. "Er hat nicht eine einzige Vertrauensperson, mit der er sprechen kann, zu der er eine Beziehung aufbauen kann", sagte Breiviks Anwalt Oystein Storrvik am Mittwoch. Breiviks Aussage, für die das Gericht drei Stunden anberaumt hatte, wurde nicht im Fernsehen übertragen.
Er hatte unter anderem wegen seiner Isolationshaft gegen den norwegischen Staat geklagt. Ein Gericht hatte im April 2016 teilweise bestätigt, dass die Länge und schlechte Begründung seiner Isolation Breiviks Menschenrechte verletzten.
Provokation mit Hitlergruß
Gegen das Urteil hatten sowohl der Staat als auch der Terrorist Berufung eingelegt. Die Verhandlung läuft noch bis zum 18. Jänner. Zum Start des Berufungsprozesses hatte Breivik den Hitlergruß gezeigt.
Breivik hatte 2011 bei Angriffen in der norwegischen Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utöya 77 Menschen ermordet. Dafür war er zu 21 Jahren Haft mit Sicherheitsverwahrung verurteilt worden.
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