Weil ein betrunkener 19-Jähriger sein Handy nicht finden konnte, bedrohte er den Besitzer, den Discjockey und Gäste eines Wiener Lokals mit einer Pistole. Dem Besitzer der Bar sagte der betrunkene Serbe, er werde ihn "erschießen", berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger über den Zwischenfall, der sich am Donnerstagabend ereignet hatte. Der Täter wurde wenig später im Lokal festgenommen. Die Waffe war eine Softgun - und das Telefon in seiner Jackentasche ...
Die Polizei wurde kurz nach 23 Uhr von der Kellnerin zu dem Lokal in der Ottakringer Straße gerufen. Der 19-Jährige hatte nach übereinstimmenden Zeugenaussagen sein Handy nicht gefunden und daraufhin den Besitzer und den DJ der Bar bedroht. Er riss laut Keiblinger dem DJ die Computermaus aus der Hand und drehte die Musik ab. Dann zielte der Serbe mit der Faustfeuerwaffe auf die Decke und brüllte die rund 25 anwesenden Personen an: "Keiner verlässt das Lokal!"
Mehrere Streifenwagen und WEGA rückten aus
Den Besitzer zwang er mit folgenden Worten ins Freie: "Du kommst mit mir nach draußen, dort werde ich dich erschießen." Vor dem Lokal beruhigte sich die Situation und der 19-Jährige steckte die Pistole hinten in den Hosenbund. Die Polizei rückte zu einem "Großeinsatz" aus, so Keiblinger. Mehrere Streifenwagen, die Sondereinheit WEGA und die Polizeidiensthundeeinheit wurden alarmiert.
Als die Beamten eintrafen, befand sich der 19-Jährige wieder in dem Lokal, die Softgun hatte er noch bei sich. "Er hat sich widerstandlos entwaffnen und festnehmen lassen", sagte Keiblinger. Das Mobiltelefon wurde wenig später in der Jackentasche des Betrunkenen gefunden. Ein Alkotest ergab mehr als ein Promille.
Mann will sich "nur mit Waffe verteidigt" haben
Der junge Mann gab an, er habe gedacht, jemand im Lokal habe sein Handy gestohlen. Daraufhin sei es zu einem Streit gekommen, bei dem er sich "nur mit der Waffe selbst verteidigt" habe. Dem widersprachen laut Keiblinger aber die anderen Lokalgäste. Der im Einzelhandel angestellte 19-Jährige wurde wegen gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung angezeigt. Außerdem erhielt er ein vorläufiges Waffenverbot. Der Mann befand sich am Freitag noch in Haft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.