Ein Stromausfall in der ukrainischen Hauptstadt Kiew im vergangenen Monat geht nach Angaben des Versorgers Ukrenergo auf einen Hackerangriff zurück. Erste Ermittlungsergebnisse wiesen auf ein vorsätzliches Eindringen in die Systeme auf mehreren Ebenen hin, teilte das staatliche Unternehmen mit. Sowohl einzelne Computer als auch Kontrollsysteme seien gehackt worden.
Zurzeit werde untersucht, ob möglicherweise noch weitere Rechner infiziert wurden und wo die Störung ausgelöst wurde. Keine Angaben wurden dazu gemacht, welche Gruppe oder welches Land hinter dem Angriff stecken könnte. Die Hacker hätten bei der Attacke nicht alle ihre Ziele erreicht, sagte eine Expertin von Honeywell, die an den Ermittlungen beteiligt war.
Hacker waren seit Monaten im System
Vermutlich seien sie bereits vor sechs Monaten unerkannt in die Systeme des Versorgers eingedrungen, bevor sie systematisch das Stromnetz lahmgelegt hätten. Zur verantwortlichen Gruppe hätten offenbar mehrere Personen gehört. Darunter sei "ein Ingenieur, der das Stromnetz kannte".
Ukrenergo hatte von Anfang an Hacker für den Stromausfall Mitte Dezember im Verdacht. Bereits 2015 waren mehr als 200.000 Einwohner in der Westukraine wegen eines Cyber-Angriffs von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Sicherheitsdienste des Landes machten damals Russland für die Tat verantwortlich.
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