Die englische Romanfigur Miss Marple mit dem detektivischen Spürsinn wäre stolz auf Elisabeth D. - die Wiener Pensionistin kam einem Internet-Betrüger via Facebook auf die Schliche und will alleinstehende Frauen warnen, auf keinen Fall einem schottischen Schiffsbauingenieur auf den Leim zu gehen.
Der auf einem Foto adrett wirkende Mann mit dem Namen Jerry Cole aus dem schottischen Aberdeen schrieb Elisabeth D. auf der Internetplattform Facebook eine Nachricht. Die überraschte Empfängerin las sich den Text aufmerksam durch - und sofort schrillten bei ihr die Alarmglocken.
"Das muss auch so ein Internet-Betrüger sein", so die Hobbydetektivin zur "Krone". Zum Schein antwortete sie, und prompt entwickelte sich ein reger Nachrichtenaustausch. Bereits nach wenigen Tagen fand das abgekartete Spiel einen dramaturgischen Höhepunkt: "Ich bekam die Nachricht, dass Jerry Cole, der angab, ein Schiffsbauingenieur zu sein, auf einer Arbeitsreise Piraten in die Hände gefallen war und er meine Hilfe brauche", erzählt die 57-Jährige. Es folgte die Bitte nach Geld, und als diese abgelehnt wurde, der Wunsch nach der postalischen Anschrift.
Elisabeth D. lachte sich heimlich ins Fäustchen, spielte das Spiel weiter mit, gab aber ihre Adresse nicht bekannt. Zudem bekam sie eine Nachricht, die mit demselben Inhalt in italienischer Sprache formuliert worden war. "Wer auch immer dahinter steckt, dürfte diese Betrügereien auch in anderen Ländern wie Italien versuchen", vermutet die "Wiener Miss Marple".
Die Polizei rät dazu, sich im Internet mit Vorsicht zu bewegen und auf keinen Fall Geld an nicht bekannte Personen zu überweisen!
Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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