Keine Frage, moderne Netzwerk- und Computertechnik und Systeme erleichtern den Alltag ungemein, bieten aber zugleich eine große Angriffsfläche für Attacken aus dem Internet. Das mussten die Betreiber und Mitarbeiter vom Hotel Jägerwirt auf der Turrach erleben. Sie wurden zum vierten Mal Ziel eines Hackerangriffs.
Erst im Dezember, pünktlich zum Start in die Wintersaison, hatte ein Unbekannter Hacker auf den Zentralrechner des Hotels zugegriffen, Virenscanner und Sicherheitssysteme umgangen und danach sämtliche Daten verschlüsselt und die gesamten Kassen-, Reservierungs- und elektronische Schlüsselsysteme lahmgelegt. "Danach kam eine Nachricht vom Erpresser. Der Hacker forderte sogenannte "Bitcoins", umgerechnet etwa 1500 Euro, um das System wiederherzustellen. Wir mussten in den sauren Apfel beißen und bezahlten - wir waren mit 180 Gästen völlig ausgebucht und die Urlauber kamen nicht mehr in ihre abgesperrten Zimmer", ärgert sich Geschäftsführer Christoph Brandstätter.
Um sich vor erneuten Angriffen besser schützen zu können, wurde in der Zeit von Dezember bis Jänner die beste Computersicherheitssoftware und neue Hardware installiert. Mit Erfolg, denn beim jüngsten Cyberangriff konnte der Unbekannte nur noch ein paar Dateien verschlüsseln. Als weitere Konsequenz und um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, wird man in einigen Bereichen nun sogar einen Schritt zurück zur alten, unabhängigen Technik machen: "Sicherungen werden wieder auf Magnetband gespeichert und sukzessive alle elektronischen Türen auf normale Schlösser und Schlüssel rückgerüstet", so der Turracher Hotelier weiter.
Auf den Schaden von etwa 10.000 Euro, die für System-Wiederherstellungen, Upgrades, etc. fällig wurden, bleibt Brandstätter sitzen. "Laut Auskunft der Versicherung bekommen wir den Schaden erst dann ersetzt, wenn der Täter ausgeforscht wird. Laut Ermittlern soll der Täter in Südostasien sitzen. Das wird schwierig."
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