"War erregt!"

Versuchte Vergewaltigung: Algerier (16) verurteilt

Österreich
24.01.2017 12:56

"Ich war erregt", so ein 16-jähriger Bursch am Dienstag im Wiener Landesgericht, der wegen versuchter Vergewaltigung einer 32-jährigen Wienerin auf der Anklagebank saß. Der junge Algerier war am 17. September 2016 in der Bundeshauptstadt in einem Stiegenhaus über die Frau hergefallen, nachdem diese im Innenhof ihres Wohnhauses ihr Fahrrad abgestellt hatte. Das bereits rechtskräftige Urteil: eineinhalb Jahre unbedingte Haft.

Die Frau kam gerade von einer Theater-Premiere nach Hause, als sie im Hof von dem ihr fremden Jugendlichen angesprochen wurde. Er fragte sie, ob sie Hilfe beim Absperren des Fahrrads benötige. Die 32-Jährige verneinte und wollte zu ihrer Wohnung. Der Bursche versperrte ihr jedoch den Weg und versuchte die Frau zu umarmen.

Staatsanwältin: "Er wollte sie zu Sex überreden"
Das Opfer konnte den Angreifer zwar zunächst abschütteln, der Teenager folgte ihm jedoch ins Stiegenhaus nach, riss die 32-Jährige zu Boden und machte sich an ihr zu schaffen. "Er hat im Ermittlungsverfahren erzählt, er habe sie zu Sex überreden wollen", legte Staatsanwältin Sabine Rudas-Tschinkel dar.

Die überfallene Frau wehrte sich heftig, schrie lautstark um Hilfe und trat nach dem Angreifer, der schließlich von ihr abließ und die Flucht ergriff. Er hinterließ an der Bekleidung des Opfers allerdings DNA-Spuren, und nachdem der Jugendliche ein paar Wochen später nach einem Ladendiebstahl festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt wurde, konnte ihm mittels eines Treffers in der DNA-Datenbank das Sexualdelikt zugeordnet werden, berichtete die APA.

"Habe begriffen, dass das laut Islam nicht richtig ist"
Vor Gericht bekannte sich der junge algerische Asylwerber nun schuldig. "Ich war erregt", gab er zu Protokoll. Er verwies auf vor dem inkriminierten Geschehen konsumierte Drogen: "Diese Drogen haben mich dazu gebracht, diese Tat zu vollziehen. Sonst hätte ich das nicht gemacht." Erst durch die Schläge der Frau habe er "begriffen, dass das laut Islam nicht richtig ist".

Alter des Verurteilten nicht gesichert
"Ich hab's relativ schnell geschafft, mich umzudrehen und zu befreien", berichtete die 32-Jährige im Zeugenstand. Nach ihrer Einvernahme richtete der Angeklagte direkt das Wort an sie: "Ich bitte vielmals um Entschuldigung und hoffe, dass Sie mir verzeihen können und dass Ihnen nur mehr Gutes im Leben passiert." Mit der über ihn verhängten Strafe war der Jugendliche - er war im Jänner 2016 nach Österreich gekommen, ob er tatsächlich 16 ist, ist insofern nicht mit Sicherheit erwiesen, als er eigenen Angaben zufolge seinen Reisepass auf dem Weg nach Europa zerrissen hat - einverstanden.

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