Manuel Feller hat seinen Slalom-Startplatz bei der Ski-WM in St. Moritz mit seinem sechsten Rang im Nightrace in Schladming wohl fixiert. "Wenn sie mich jetzt nominieren, brauche ich kein schlechtes Gewissen haben", sagte der Tiroler. Sonst fuhr am Dienstagabend keiner der Kandidaten unter die Top Ten, was die Entscheidung der Trainer nicht einfacher macht. "Wir sind eine Familie", meinte Feller. Oben im Video sehen Sie den den Shootingstar im Interview.
Feller blieb nach dem Rennen noch lange im Zielraum und stand Rede und Antwort. Nach vier Ausfällen und einer Disqualifikation freute er sich besonders über seinen erst dritten Slalom in diesem Winter, der mit einer Zielankunft endete. "Das war mir persönlich auch sehr wichtig, dass ich noch ein gutes Ergebnis zeige. Ansonsten geht man auch nicht befreit ins Rennen", meinte der 24-Jährige aus Fieberbrunn.
Falls er auch ohne das Schladming-Ergebnis nach St. Moritz mitgenommen worden wäre, hätte es wohl einige negative Stimmen gegeben, meinte Feller. Die wären für seine Leistung bei der Weltmeisterschaft nicht gerade förderlich gewesen.
Feller gab sich überzeugt, dass er noch mehr kann. "Ein Podest wäre schon das Ziel und ist auch möglich, wenn ich das fahre, was ich momentan drauf habe. Also der Speed ist echt unglaublich", sagte er. "In Kitzbühel hätte ich es mir zugetraut, muss ich ganz ehrlich sagen. Aber das Thema haben wir eh schon durchgekaut. Das ist noch ein weiter Weg, aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg."
Schwierige Entscheidung für die Trainer
Weniger klar ersichtlich ist der Trend bei seinen Teamkollegen, abgesehen von Marcel Hirscher. Marco Schwarz kam in Schladming auf den 18. Platz, unmittelbar dahinter landete Michael Matt. Christian Hirschbühl wurde 24., Marc Digruber fädelte ein. Alle vier stehen für die vier Startplätze bei der Weltmeisterschaft zur Diskussion.
Was für Schwarz spricht, ist die Tatsache, dass er am ehesten auch für die WM-Kombination infrage kommt. Matt war immerhin Zweiter im November in Levi. Hirschbühl und Digruber haben jeweils einen vierten Platz zu Buche stehen. Technik-Cheftrainer Marko Pfeifer hatte angekündigt, dass auch die Weltranglistenposition, Teilzeiten, der WM-Hang in St. Moritz und andere Faktoren bei der finalen Entscheidung berücksichtigt werden.
Eine schwierige Entscheidung, befand auch Feller, er wolle nicht in der Haut der Trainer stecken. "Ich vergönne es jedem in unserem Team, dass er dabei ist. Ich glaube, es ist auch jeder stark genug, dass er bei der WM mitfahrt", betonte er. "Wir sind eine Familie, wir sind supergute Freunde, aber ich persönlich fahre auch gerne", fügte er mit einem breiten Grinsen an.
Pfeifer wird sich in den nächsten Tagen zunächst mit seinem Stab, dann mit Rennsportleiter Andreas Puelacher beraten. Am Montag bittet ÖSV-Sportdirektor Hans Pum Puelacher und dessen Damen-Pendant Jürgen Kriechbaum zum Gespräch. Der komplette WM-Kader soll nach dem City Event in Stockholm am kommenden Dienstag bekanntgegeben werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.