Ob nah oder fern

Smarte Brille stellt automatisch scharf

Wissenschaft
26.01.2017 10:56

Eine Brille für die Ferne zum Autofahren und eine für die Nähe zum Lesen - das könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Denn Wissenschaftler der University of Utah haben jetzt eine smarte Brille entwickelt, deren "Gläser" automatisch auf die erforderliche Distanz fokussieren.

Um das zu ermöglichen, entwickelten Elektroingenieur Carlos Mastrangelo und sein Team eine "flüssige" Linse, bestehend aus einer Glycerin-Membrane, deren Krümmung - und damit die Brennweite zwischen Linse und dem Auge des Trägers - mittels dreier Servomotoren verändert wird (Bild unten).

Wie stark die Linse gekrümmt werden muss, ermittelt einer Mitteilung der Universität zufolge ein Infrarotsensor im Brillensteg: Schaue der Träger auf ein Objekt, messe der Sensor die Distanz zu diesem und teile den Servomotoren mit, wie sie die Linse zu krümmen hätten. Das Fokussieren von einem Objekt auf ein anderes dauert demnach gerade einmal 14 Millisekunden.

(Bild: Courtesy of Carlos Mastrangelo)

Damit das Scharfstellen zuverlässig funktioniert, müssten Nutzer vor dem ersten Tragen lediglich über eine per Bluetooth mit der Brille verbundene App ihre Dioptrienstärke bekannt geben. Ein Brillenwechsel bzw. -Neukauf sei dann nicht mehr vonnöten. Allerdings muss die smarte Brille etwa alle 24 Stunden ans Netz, um ihre integrierten Lithium-Ionen-Akkus aufzutanken.

Da das Design des Prototyps noch sehr klobig ist, forschen die Wissenschaftler aktuell an Mitteln und Wegen, die Brille schmaler und leichter zu machen. In frühestens drei Jahren, so die Schätzung, könnte die smarte Brille dann auf den Markt kommen. Ein eigenes Start-up namens Sharpeyes ("scharfe Augen") wurde dafür bereits gegründet.

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