Wenn am Freitag auf Saal 29 vor Richter Christian Liebhauser der Broschüren-Prozess weitergeht, darf man gespannt sein - wer packt nach den Geständnissen von Stefan Petzner und Harald Dobernig als nächster aus? Das bisher geschilderte Bild der einstigen Kärntner Politik ist klar: Um Steuergeld scherte sich niemand.
Auch wenn es beim Broschürenprozess "nur" um 219.000 Euro und eine einstige BZÖ-Werbung geht, erinnert die Stimmung im Gerichtsaal doch an den Birnbacher-Prozess: Zunächst beteuern alle Angeklagten - darunter vier einstige Kärntner Politgrößen - ihre Unschuld. So lange, bis der erste umfällt.
Stefan Petzner gibt zu, dass die unsägliche Broschüre auf Steuerkosten zur Parteiwahlwerbung umgemodelt wurde; Harald Dobernig bestreitet nicht mehr, als Finanzlandesrat das Ganze abgesegnet zu haben.
Bleiben noch Uwe Scheuch als damaliger Parteichef, Gerhard Dörfler als Landeshauptmann und die beiden schwer belasteten Manager der Landesimmobiliengesellschaft, über deren Konto alles abgelaufen ist. Insider rechnen damit, dass zumindest zwei der Genannten ebenfalls reinen Tisch machen könnten.
Schließlich würde ein Geständnis wohl unbedingte Haftstrafen ersparen. Heute haben die Manager Gelegenheit, ihre Version darzustellen, Dienstag geht’s mit Scheuch und Dörfler weiter. Der Prozess ist bis Ende Feber angesetzt.
Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.