Lawinenhunde

Vierbeinige Retter trainierten für Ernstfall

Salzburg
28.01.2017 13:56

Die Lawinenhunde hoben mit dem Heli ab. Wie schon Welpen das Suchen lernen.

Langsam werden Conny Pfund und ihr Hund Balu aus der Agusta Bell 212 abgeseilt, der Hubschrauber wirbelt viel Schnee auf, knattert laut über den Köpfen der Bergretter. Balu weiß: Einmal am Boden angekommen, wartet Arbeit auf ihn. Gemeinsam mit seinem Frauchen von der Bergrettung Bad Gastein stapft er durch den Schnee zum Einsatzleiter. Während Conny die Infos über den simulierten Lawinenabgang bei der Südwiener Hütte einholt, wartet Balu ungeduldig. Endlich wird er losgeschickt. Es dauert nicht lange, bis er die erste Spur gefunden hat und Conny darauf aufmerksam macht.

Kollegen als "Verschüttete"

Auf dem fußballfeldgroßen "Lawinenkegel" sind insgesamt vier Personen und vier sogenannte Wärmeträger - das sind Boxen, in denen sich ein Wärmepad und etwa ein getragenes Leiberl befinden - zu finden. "Die ,Verschütteten’, dabei handelt es sich um Kollegen, dürfen keine Platzangst haben. Sie liegen zum Teil drei Meter tief unter dem Schnee in einer Höhle", schildert Roland Pfund. "Die Bedingungen auf dem Trainingsfeld sind noch schwieriger, als bei einem richtigen Einsatz", so Referent Hannes Hirscher. Denn auf dem Feld gibt es viel mehr Geruchsspuren, als auf einem echten Lawinenkegel - etwa von den anderen trainierenden Teams.

Wie die Ausbildung beginnt, zeigt sich auf jenem präparierten Feld, auf dem vorwiegend die Junghunde trainieren. Welpe Lilly, gerade einmal neun Wochen alt, macht es mit Retter Franz Huttegger aus Hüttschlag vor. In einer Höhle versteckt sich ihr Herrli, er zeigt Lilly noch einmal ihr Spielzeug und schließt händisch eine Klappe. Lilly wird von einem anderen Bergretter festgehalten und schließlich in Richtung Höhle geschickt. Sie muss sich nun überlegen, wie sie zu ihrer Bezugsperson kommt. Sie probiert zuerst aus zu graben, doch erst wenn sie bellt, öffnet sich das Tor - ein wichtiges Erfolgserlebnis für den kleinen Golden Retriever, der später auch lautstark anzeigen soll, dass er einen menschlichen Geruch wahrgenommen hat.

Eine Woche Trainingslager

Für die Kleinsten geht es bei dem Training vor allem um eines. "Den Schnee, die Kälte, die Geräusche Maschinen, etc. positiv abzuspeichern", erklärt Herbert Deutinger, der die Junghunde ausbildet. Eine Woche lang waren die Hundeführer der Salzburger Bergretter nun in Zauchensee auf Trainingslager und sie sind den Bergbahnen sehr dankbar dafür, dass sie jedes Jahr wieder kommen dürfen. Am Freitag standen letztlich noch die Prüfungen an. Und da gab es erfreuliche Nachrichten zu vermelden. Denn sechs Vierbeiner brillierten bei dem Test und dürfen sich ab sofort Lawinenhunde nennen und in Zukunft zu realen Einsätzen ausrücken.

Iris Wind, Kronen Zeitung

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