Vom jüngsten von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten Dekret, das Staatsbürgern aus sieben muslimischen Staaten die Einreise in die USA verwehrt, sind auch über Wien reisende Passagiere betroffen. Das bestätigte AUA-Sprecher Peter Thier am Samstagabend. Es handle sich dabei mindestens um drei iranische Staatsbürger. Der Iran erklärte indes in einer Reaktion auf das Einreiseverbot in die Vereinigten Staaten, vorerst keine US-Bürger mehr ins Land lassen zu wollen.
Bei den drei Iranern handle es sich um ein älteres Ehepaar, das die Nacht in Wien verbringen müsse. Ein junge Frau, die wie das Ehepaar aus Isfahan stamme, befinde sich bereits auf dem Rückweg in ihre Heimat. Trotz gültiger Einreisepapiere und Flugtickets hätten die Reisenden auf Anweisung des US-Heimatschutzministeriums die AUA-Maschine in die USA nicht besteigen dürfen und mussten im Transitbereich verbleiben, sagte Thier.
Im Video: Trump verfügt Einreiseverbot für Muslime
Ob noch weitere Passagiere aus den von dem US-Dekret betroffenen Ländern auf dem Wiener Flughafen gestrandet seien, konnte der Sprecher vorerst nicht sagen. Da aber Wien gerade für Reisende aus dem Iran ein wichtiger Transitknotenpunkt für US-Reisen sei, müsse damit gerechnet werden.
Die AUA-Vertretungen in den betroffenen Ländern würden Passagiere nunmehr von einem Reiseantritt in die USA abraten, solange das Dekret in Kraft sei. Die Frage der Kosten des Rücktransports gestrandeter Reisender werde später geklärt werden, fügte der Sprecher hinzu.
Auch KLM verweigerte Fluggästen Reise in die USA
Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM verweigerte am Samstag sieben Fluggästen die Reise in die USA. "Wir hätten sie gerne mitgenommen, aber es ist sinnlos", sagte ein KLM-Sprecher der Nachrichtenagentur ANP. "Nach der Landung werden sie nicht reingelassen." Es handelte sich um zwei Passagiere, die von Amsterdam aus fliegen wollten, sowie fünf andere, deren Flug an anderen Orten beginnen sollte. Alle hatten gültige Visa. Die Fluggesellschaft habe die Rückreisekosten jener Passagiere übernommen, die bereits eine Teilstrecke zurückgelegt hatten.
Iran will keine US-Bürger mehr ins Land lassen
Der Iran will nach dem von Trump am Freitag verfügten Einreisestopp für Muslime seinerseits vorerst keine US-Bürger mehr ins Land lassen. Teheran werde als Reaktion auf die "beleidigende Entscheidung der USA" das Prinzip der Gegenseitigkeit walten lassen, bis die Maßnahme wieder aufgehoben werde, erklärte das iranische Außenministerium am Samstag.
Der iranische Staatschef Hassan Rouhani äußerte sich am Samstag nicht direkt zu der Einreisesperre. Er sagte lediglich, der Iran habe nach der Unterzeichnung des Atomabkommens 2015 "seine Türen" für ausländische Touristen geöffnet. In den USA leben mehr als eine Million Menschen iranischer Abstammung, viele von ihnen machen sich große Sorgen wegen der von Trump verhängten Visasperre.
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