Heuschnaps, Käse mit Heurinde und der Braten im Heubett: Was bis vor Kurzem noch als echte Delikatesse galt, soll plötzlich die Gesundheit gefährden. Denn nach Ansicht der Behörden ist Heu kein Lebensmittel. Deshalb mussten in der Gamskogelhütte auf dem Katschberg in Salzburg 50 Liter Heuschnaps weggeschüttet werden.
Bei Skifahrern und Gästen der Gamskogelhütte war der Heuschnaps sehr beliebt. In den vergangenen 13 Jahren wurde der Hochprozentige immer mehr verfeinert, er ist zu einer Art Markenzeichen der Hütte am Katschberg geworden.
Giftige oder schädliche Substanzen im Heu?
Weil aber Hüttenwirt Peter Aschbacher nicht nachweisen konnte, dass sich in seinem Almheu keine giftigen oder schädlichen Substanzen befinden, musste jetzt der gesamte Schnapsvorrat weggeschüttet werden - Auslöser war eine anonyme Anzeige.
"Heu ist reines Naturprodukt"
Hintergrund ist eine Basisverordnung der EU, die besagt, dass Heu kein Lebensmittel sei. Für Aschbacher ist das alles völlig unverständlich: "Das Heu ist ein reines Naturprodukt mit vielen guten Kräutern. Es wird von Hand gemäht. Das kann doch nicht schädlich sein."
Gefallen lassen will er sich das Ganze nicht und zeigt sich kampfbereit. Jetzt wird erst einmal eine Probe des Schnapses im Labor untersucht. Und: "Wir wollen eine Unterschriftenaktion starten nicht nur für den Schnaps, für alle Heuprodukte", so Aschbacher.
Iris Wind und Katrin Fister, Kronen Zeitung
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