20 der insgesamt 22 Tschetschenen, die am Freitagabend am Wiener Donauinselplatz festgenommen wurden, befinden sich wieder auf freiem Fuß. Alle Beteiligten wurden aufgrund der Beteiligung an einer kriminellen Organisation angezeigt. Zudem gab es eine Anzeige nach dem Waffengesetz. Insgesamt wurden zehn Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Die 22 Tschetschenen - 16 waren Asylberechtigte, vier Asylwerber und zwei haben einen negativen Bescheid - hatten sich am Abend am Donausinselplatz in Floridsdorf versammelt. Zeugen war die Gruppe aufgefallen, woraufhin sie die Polizei alarmierten.
Als die erste Polizeistreife vor Ort eintraf, zerstreute sich die Gruppe sofort. Einige der Männer erklärten den Einsatzkräften, dass sie nur spazieren gewesen seien. Als weitere Streifen sowie die WEGA und die Polizeidiensthundestaffel eintrafen, wurde die Umgebung durchsucht. Dabei wurden eine Maschinenpistole sowie eine Pistole samt Munition sichergestellt. Später spürten Hunde sogar noch eine weitere Pistole und ein Messer auf.
Kein terroristischer Hintergrund
Die Männer wurden wegen staatsfeindlicher Verbindung vorübergehend in Gewahrsam genommen. Innenminister Wolfgang Sobotka hatte bereits am Samstag betont, dass es sich bei der Bande wohl um keinen terroristischen Hintergrund handelt. Vielmehr dürfte es um einen Streit wegen des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Achmatowitsch Kadyrow gegangen sein.
Am Sonntagabend wurde bekannt, dass 20 Verdächtige aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Lediglich zwei der Tschetschenen befinden sich noch wegen fremdenrechtlicher Angelegenheiten in Polizeigewahrsam. Bei den beiden dürfte es sich wohl um jene handeln, denen bereits ein negativer Asylbescheid ausgestellt worden war.
Zehn Hausdurchsuchungen durchgeführt
Zudem konnte eine der sichergestellten Pistolen einem der Verdächtigen zugeordnet werden. Er wurde nach dem Waffengesetz angezeigt. Außerdem wurden zehn Hausdurchsuchungen des Landeskriminalamts Wien unter Beteiligung des Einsatzkommandos Cobra durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte die laufenden Ermittlungen.
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