Ins Herz gebohrt
81-Jähriger von Rochen ins Herz gestochen
"Sein Herz funktioniert gut, seine Lungen funktionieren, so Gott will, wird er überleben. Er kann froh sein, dass er noch am Leben ist", sagte Constantini nach den beiden Operationen vom Donnerstag.
Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem Tod des australischen Krokodiljägers Steve Irwin auf, hat aber einen entscheidenden Unterschied, der am Ende über Leben und Tod entschied. Irwin, ein beliebter Star von Fernsehserien starb am 4. September, nachdem ihm bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef ein Stachelrochen mitten ins Herz gestochen hatte.
Monatelange Vergiftungserscheinungen
Anders als Bertakis habe sich Irwin den Stachel selbst aus dem Herz gezogen, sagt Constantini. Durch die kleinen eckigen Kanten entlang des Stachels sei so viel Gewebe zerstört worden, dass Irwin am Ende verblutet sei. Der entscheidende Unterschied sei, dass Bertakis den Rochenstachel in seinem Körper gelassen habe. Der Stachel der Tiere dient als Abwehrwaffe, dringt in den Körper des Gegners ein, bricht ab und bleibt stecken und hinterlässt nicht nur eine stark blutende Fleischwunde. Am Stachelgrund sitzt auch eine Giftdrüse. Die schweren Vergiftungserscheinungen können sich mehrere Monate hinziehen.
Rochen stach an Bord zu
Der frühere Unternehmer war am Mittwoch mit einer Yacht an der Küste vor Lighthouse Point nördlich von Miami unterwegs, als der rund ein Meter lange Rochen aus dem Wasser sprang, auf dem Bootsboden entlang schlitterte und dann mit ihm in Kontakt kam. Nach Angaben von Familienmitgliedern versuchte der 81-Jährige, das Tier von sich zu stoßen. Der Rochen habe dann mit seinem Giftstachel zugestoßen. Bertakis habe vor Schmerz geschrien und geblutet.
Bertakis steuerte schwerverletzt an Land zurück
Nach übereinstimmenden Angaben der Zeitungen "Sun-Sentinel" und des "Miami Herald" steuerte der Verletzte danach selbst das Boot zurück zu seinem an einem Kanal gelegenen Haus und rief den Notruf 911. Beim Eintreffen der Ärzte habe Bertakis atmend und noch bei Bewusstsein am Boden gelegen. Bei der Notoperation stellten die Ärzte fest, dass der Stachel in die linke Herzhälfte eingedrungen sei. Der Stachel sei dann entfernt worden. Mit Antibiotika sollen Infektionen verhindert werden.
Der Meeresbiologe Robert Cowen von der Universität Miami sagte, dass Rochen an der Küste von Florida nicht ungewöhnlich seien, aber sich nur selten dem Menschen näherten. Rochen würden gewöhnlicherweise nur zustechen, falls sie sich angegriffen fühlten oder berührt würden.
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