Er hat sich in den sozialen Netzwerken bereits einen Namen gemacht - allerdings bei Weitem keinen guten. Jener Bursche, der durch ein erschütterndes Facebook-Prügelvideo - die 15 Jahre alte Patricia wurde darin mehrmals vor laufender Handykamera geschlagen und musste mit einem doppelten Kieferbruch ins Krankenhaus gebracht werden - und zuletzt durch Morddrohungen gegen Außenminister Sebastian Kurz für Aufregung sorgte, bekam Donnerstagfrüh "Besuch": WEGA-Beamte stürmten in die Wohnung des jungen Tschetschenen in Wien und nahmen ihn fest.
Bereits nach Veröffentlichung des Prügelvideos ging es rund in den sozialen Netzwerken. Der Gewalt-Clip sorgte für Entsetzen, eine der Beteiligten, Leonie, entschuldigte sich danach bei ihrem Opfer, ihrer früheren besten Freundin. Auch der 16 Jahre alte Tschetschene, der ebenfalls tatkräftig an der Prügelaffäre beteiligt war, verfasste eine Entschuldigung, die er auf Facebook stellte. Wie viel Aufrichtigkeit in seinen Worten mitschwang - dieses Urteil sei jedem selbst überlassen.
Nur kurze Zeit später machte der junge Tschetschene erneut von sich reden, leistete sich auf Facebook eine verbale Entgleisung nach der anderen, befeuert etwa durch das geplante Burkaverbot von Außenminister Kurz. So bezeichnete er den ÖVP-Politiker im Netz unter anderem als "Hurensohn" und drohte ihm schließlich sogar mit Mord. "Er wird mir noch über den weg ,gehen und nie wieder aufstehen wo er mir über dem weg gegangen ist !" (sic!).
16-Jähriger in Wohnung festgenommen
Am frühen Donnerstagmorgen stand dann die Polizei vor der Tür des Jugendlichen. Für den 16-Jährigen klickten die Handschellen, bestätigte Polizeisprecher Paul Eidenberger den Einsatz.
Über den tatsächlichen Grund für die Festnahme schweigt sich die Exekutive bislang aus. "Wir können vorerst keine näheren Angaben dazu machen", so der Sprecher weiter.
"Es gab jedenfalls seitens der Staatsanwaltschaft eine Festnahmeanordnung, die Donnerstagfrüh vollstreckt wurde. Der 16-Jährige wird wohl noch im Laufe des Tages einvernommen", sagte Eidenberger. "Außerdem wird überprüft, ob seitens der Staatsanwaltschaft auch ein Antrag auf U-Haft eingereicht wird."
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