"Krone"-Starkolumnist Stephan Eberharter stellt seine Favoriten für die WM-Abfahrt vor, bei der er nach Sichtung der Trainings einige neue Favoriten auf der Rechnung hat! (Was Hans Knauß nach der Hangbesichtigung zum Rennen zu sagen hatte, sehen Sie im Video oben.)
Erik Guay: Sein Super-G war überragend - und der war schon sehr ähnlich wie diese Abfahrt. Im Prinzip sind das hier fast zwei Abfahrten, die ausgetragen werden. Auch seine Skier sind verdammt schnell, Erik Guay wird auf jeden Fall ein gewichtiges Wort im Kampf um die Medaillen mitreden.
Kjetil Jansrud: Sein Jänner war eigentlich nicht gut, besonders für seine Ansprüche. Aber als es drauf angekommen ist, war er im Super-G wieder voll da, hat trotz einer Erkältung eine Medaille geholt. Die sollte ihm auch schon einigen Druck wegnehmen. Aufgrund der Charakteristik der Abfahrt und der schnellen Head-Skier unter seinen Füßen zählt er heute sicherlich zu den absoluten Top-Favoriten.
Beat Feuz: Beat ist ein sehr gefühlvoller Fahrer, der es nicht mit der Brechstange probiert. Und genau das braucht es auf dieser Piste, die sehr neutral und wenig eisig ist. Der Schweizer war gestern im Training schon gut, hat sich aber von der Linie her noch viel Spielraum gelassen.
Vincent Kriechmayr: Das war eine Bombenfahrt, die er gestern im Training hingelegt hat. Gewaltig, wie er alle anderen abgehängt hat. Und davor war auch schon der Super-G stark. Wenn er sich nicht verrückt machen lässt, die Nerven bewahrt und einfach sein Ding durchzieht, dann hat er eine sehr gute Chance auf eine Medaille.
Matthias Mayer: Das war schon ein großer Rückstand, den Matthias im Training aufgerissen hat. Wichtig ist, dass er das sachlich analysiert und versucht, die Fehler zu beheben, aber nicht überreagiert. Ich hab ein bisschen Angst, dass er es vielleicht jetzt mit der Brechstange probiert. Das wäre sicher falsch.
Peter Fill: Der Südtiroler ist ein extrem feinfühliger Fahrer, genau richtig für diese Strecke. Seitdem er im Vorjahr in Kitzbühel gewonnen hat, kommt er mir auch viel befreiter vor. Und natürlich spricht auch seine große Routine für Fill. Im Training war er noch nicht vorne dabei, aber wie ich ihn einschätze, hat er sicher noch etwas in petto. Bleibt abzuwarten, wie gut er das auf das Rennen umlegen kann.
Hannes Reichelt: Ich muss zugeben, dass mich das Training zum Grübeln gebracht hat. Als Aktiver hätte mich so ein großer Rückstand mit so vielen Fehlern beunruhigt. Daher hätte ich fast Manuel Osborne oder Johan Clarey als achten Favoriten genommen. Doch Hannes hat den Österreicher-Bonus und wiederholt bewiesen, dass er ein echter Rennfahrer ist. Vielleicht auch heute.
Alexander Kilde: Diese Saison hat Kilde eindeutig einen Schritt nach vorne gemacht, ist ein wenig aus dem Schatten von Svindal und Jansrud, von denen er viel profitiert hat, getreten. Im Super-G war er schon knapp an der Medaille dran, hat er gezeigt, dass er bei dieser WM reif für Edelmetall ist.
Kronen Zeitung
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