"Die Schließung der Westbalkanroute zeigt, dass man Migrationsströme aktiv beeinflussen kann", hat Außenminister Sebastian Kurz am Sonntag die auf Betreiben der österreichischen Regierung erfolgte Grenzschließung der Balkanroute im Februar 2016 gelobt. Zwar kommen weiterhin täglich Flüchtlinge in Mazedonien an, aber "das Weiterwinken" sei beendet worden, so Kurz vor dem mazedonischen Grenzzaun.
Kurz besuchte am Sonntag gemeinsam mit seinem mazedonischen Amtskollegen Nikola Poposki die mazedonisch-griechische Grenze, wo vor einem Jahr die Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen wurde.
Die Zahlen sprächen eine deutliche Sprache. So sei die Zahl der Ankünfte in den letzten vier Monaten des Jahres 2016 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 98 Prozent gesenkt worden. "In diesem Zeitraum kamen 2016 so viele Menschen an wie zum Höhepunkt der Krise innerhalb von zwei Tagen", sagte Kurz am Grenzübergang Gevgelija, der gegenüber der griechischen Stadt Idomeni liegt.
Kurz: "Über Südroute kommen nach wie vor viele"
Das Potenzial an Migranten sei aber nach wie vor riesig, so der Außenminister, der erneut eine Schließung der Mittelmeerroute forderte. "Über die Südroute kommen nach wie vor viele, weil die Politik dort nicht geändert worden ist", kritisierte der Außenminister. Dort gelte weiterhin: Wer es über das Meer schafft, gelangt weiter nach Europa. Die Zahl der Ankünfte über das Mittelmeer nach Italien sei 2016 sogar um 20 Prozent gestiegen.
Kurz dankte bei seinem Besuch an der Grenze den insgesamt 20 österreichischen Polizisten, die seit vergangenem Jahr die mazedonische Polizei beim Grenzschutz unterstützen. "Es ist wichtig, dass wir solidarisch sind, weil Mazedonien hat uns maßgeblich unterstützt in einer Zeit, die für uns sehr schwierig war", so Kurz. Am Montag reist der Außenminister von Mazedonien nach Serbien weiter.
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