Die Liste der Störfälle wird immer länger: Nach der jüngsten Panne im Kernkraftwerk Krko hat die Betreibergesellschaft die Anlage am Freitag wieder hochgefahren. "Alles ist in Ordnung der Fehler konnte schnell ausgemacht werden", versuchen die Techniker zu beruhigen. Atomgegner üben unterdessen massive Kritik. Sie befürchten jetzt eine Häufung der Pannen im Uralt-Reaktor.
"Es hat einen Fehler bei einem Ventil für die Wasserregulierung gegeben", bestätigt Ida Novak, Sprecherin der Betreibergesellschaft Nuklearna Elektrarna Krko (NEK) die Ursache für die Notabschaltung Donnerstagfrüh. Trotz der Panne wurde die Anlage gleich wieder hochgefahren. Alles sei in Ordnung, sagt NEK.
Kritiker sehen das anders. "Je älter die Anlage, desto störanfälliger. Es wird immer gefährlicher, dass es zu einem Sprödbruch der Reaktorwand kommt", sagt Reinhard Uhrig von Global 2000. Die jüngste Panne ist nur eine weitere in einer langen Liste von Störfällen. 2004 gab es einen Notstopp wegen eines Defekts im Kontrollsystem, Ein Leck im äußeren Kühlkreislauf löste 2008 europaweit Alarm aus. Im März 2011 schaltete sich der Reaktor nach dem Ausfall einer 380-kV-Leitung automatisch ab. 2012 musste der Reaktor wegen Hochwassergefahr heruntergefahren werden.
2013 das selbe Szenario wegen eines Ventils - das Ventil, das bereits 2007 für Probleme gesorgt hatte.
Unfassbar: 2013 wurde durch Zufall ein abgebrochenes Brennstoffelement entdeckt. 2014 haben ein Eissturm sowie ein Erdbeben das AKW bedroht. Kurz nachdem die Laufzeit des AKW verlängert wurde, kam es 2015 und 2016 zu mehreren Erdbeben in der Kraftwerks-Zone.
Thomas Leitner, Kärntner Krone
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