Mit einem sehr persönlichen Bekenntnis hat Peter Pilz am Sonntag in der Ö3-Sendung-"Frühstück bei mir" auf die Frage von Claudia Stöckl geantwortet, ob er die am Donnerstag verstorbene Ministerin Sabine Oberhauser auch im Kampf gegen den Krebs begleiten oder trösten konnte. Der Grünen-Politiker erzählte: "Ich habe sie immer wieder im Parlament getroffen und dann haben wir über unsere Erfahrungen geredet. Sie hat mir von ihrer Erkrankung erzählt und - das habe ich noch nie öffentlich gesagt - ich habe ihr auch von meiner erzählt. Ich habe auch Krebs gehabt."
Vor zwanzig Jahren hatte der langjährige Abgeordnete im Zuge einer Vorsorgeuntersuchung die Diagnose Prostatakrebs bekommen. "Aber gleich nach der Diagnose habe ich mir gesagt: 'Das gewinne ich.' Gott sei dank ist der Krebs so früh erkannt worden - ich musste weder Chemo- noch Strahlentherapie machen. Der Tumor wurde entfernt, er war lokal begrenzt und konnte als Ganzer operiert werden. Ich bin vollständig geheilt und weiß, was das für ein Glück ist."
Pilz: "Wer kämpft, hat bessere Chancen zu gewinnen"
Pilz bekräftigte, dass er bis jetzt nur Freunden und Bekannten von seinem Kampf gegen den Krebs erzählt hatte und "einigen, von denen ich gewusst habe, dass sie eine ähnliche Krankheit haben. Die habe ich beraten und versucht ihnen zu sagen, wie man damit umgehen kann, weil es sehr viele Menschen gibt, die dann von einer unglaublichen Angst erfasst werden, die sie handlungsunfähig macht. Ich glaube, es war auch wichtig für Sabine Oberhauser, nie die Hoffnung aufzugeben, weil wenn man nicht kämpft und wenn man nicht davon überzeugt ist, dann stehen die Heilungschancen viel schlechter. Man gewinnt nicht immer, aber man hat viel bessere Chancen zu gewinnen."
Auch Pilz' bester Freund Sigi sei vor zwei Jahren an Krebs gestorben: "Ich habe schon viele Menschen durch diese Krankheit begleitet", so der Grüne. Der Abgeordnete meinte allerdings in "Frühstück bei mir", würde er eine Krebs-Diagnose bekommen, würde er nicht über seine Krankheit und ihren Verlauf in den sozialen Medien posten. "Aber für andere ist das genau die richtige und wichtige Strategie. Ich habe den Weg der Sabine Oberhauser wirklich bewundernswert gefunden. Mein Weg, lange Zeit vorher, war eben ein anderer."
Pilz glaubt an nötige Unterstützung für Eurofighter-U-Ausschuss
Kämpferisch zeigte sich der Grünen-Aufdecker auch in seiner politischen Mission: Er halte es für "sehr wahrscheinlich", dass er die nötige Unterstützung für einen neuerlichen Eurofighter-Untersuchungsausschuss bekomme, so Pilz.
Pilz: "Habe keine Chefin, die mir was anschaffen kann"
In jedem Fall zeigte sich das politische Urgestein am Ö3-Frühstückstisch voller Energie. Auch wenn Eva Glawischnig (über die Pilz sagt: "Ich habe keine Chefin. Sie ist die Bundessprecherin der Grünen und die Klubobfrau. Aber ich habe keine Chefin, die mir etwas anschaffen kann.") immer wieder von einer notwendigen Verjüngung der Partei spreche, sehe er sich als "eines der wirklichen Nachwuchstalente" der Grünen: "Ich habe eigentlich alle Eigenschaften der Parteijugend: Nicht folgen, aufmüpfig sein - irgendwer muss das ja machen."
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