Funde prähistorischer Steinmalereien in Südwestfrankreich zeigen: Schon vor 38.000 Jahren haben Menschen ähnliche Maltechniken wie Vincent van Gogh, Georges Seurat und Camille Pissarro benutzt. Auf Kalksteinblöcken aus der Steinzeit fanden Forscher Tierbilder, die ausschließlich mittels vieler einzelner Punkte gemalt wurden.
Diese Art zu malen erinnert den Wissenschaftlern zufolge stark an den Pointillismus in der modernen Malerei, der seine Blütezeit um das Jahr 1900 erlebte. Künstler nutzten dabei eine Technik vieler kleiner Punkte, aus denen sich dann ein größeres Bild ergibt. "Wir kennen die Technik dieser modernen Künstler sehr gut", erklärte der Anthropologe Randall White von der New York University, der die Forschungen seit 2014 leitet. "Aber jetzt können wir bestätigen, dass diese Form der Bildmalerei bereits von Europas frühester Kultur, dem Aurignacien, praktiziert wurde."
Whites Entdeckungen hätten den bekannten Bestand alter Malereien im Südwesten Frankreichs in den vergangenen zehn Jahren um vierzig Prozent erweitert, hieß es weiter. Sein internationales Team fand demnach unter anderem 16 Kalksteinblöcke in den Felsüberhängen Abri Blanchard und Abri Cellier nicht weit von der berühmten Höhle von Lascaux mit ihren Höhlenmalereien aus der archäologischen Kulturstufe Magdalenien.
Vor einigen Wochen hatte das Team mitgeteilt, eine Punktmalerei von einem Auerochsen oder einer Wildkuh gefunden zu haben. Nun kam eine Abbildung eines Wollhaarmammuts hinzu. Mithilfe einer Radiokarbon-Datierung wurde das Alter der Malereien auf 38.000 Jahre geschätzt, berichten die Forscher im Fachblatt "Quaternary International".
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