Bei der Stadt Wien fällt man wohl immer weich. Wie berichtet, hat die nach dem Mindestsicherungsskandal eher widerwillig zurückgetretene Chefin der MA 40, Ulrike Löschl, im Blitztempo eine neue berufliche Heimat gefunden: Sie ist leitende Juristin bei der Berufsrettung. Beim Notarztnachwuchs geht es leider nicht so schnell ...
Gestern Chefin der Magistratsabteilung 40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht), morgen Top-Juristin bei der Wiener Berufsrettung - für Ulrike Löschl hat sich in Windeseile ein neuer Job finden lassen im Stadt-Wien-Konstrukt. Über das Gehalt und ob es jetzt Einbußen gibt, wird geschwiegen. Aus Datenschutzgründen freilich. "Ulrike Löschl wird an Projekten mitarbeiten. Für ihr Gehalt ist die MA 70 nicht zuständig, es wird nicht bekannt gegeben", so ein Sprecher der Wiener Berufsrettung.
"Für alle rechtlichen Fragen zuständig"
Was die Rettung bislang nicht (gebraucht) hatte, aber jetzt erhält: Die Top-Beamtin leitet nun die "Stabstelle Strategische Rechtsangelegenheiten". Ein Job, den bislang ein Prokurist so nebenbei erledigt hat. In einem internen Schreiben ist zu lesen: "Als Rechtsexpertin und Kennerin des Magistrats wird sie für alle rechtlichen Fragen sowie Vertragsangelegenheiten der Berufsrettung Wien zuständig sein."
Was aber viel dringender benötigt wird: ein funktionierendes System aus Notärzten. Wie berichtet, herrscht in Wien mitunter eine akute Unterversorgung an Medizinern. Wenn wie etwa in der Silvesternacht in einer Millionenstadt nur zwei Notärzte im Dienst sind, muss eine rasche Lösung her.
"Fantasieposten erfunden"
Das sieht auch FPÖ-Stadtrat Toni Mahdalik so: "Während die Rettung finanziell und personell kracht wie eine Kaisersemmel, wird für eine Ex-MA-40-Mitarbeiterin schnell ein Fantasieposten erfunden. Wer das Gehalt zahlt, ist unklar, bestimmt aber der Steuerzahler. Die ehemalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely wohl nicht."
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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