Rund zwei Monate vor der Eröffnung der hiesigen Schwimmbäder sorgt eine Studie mit unappetitlichen Ergebnissen für Schaudern: Kanadische Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen, wie viel Urin sich im Wasser von Schwimmbädern befindet - und fanden Antworten, die den Badespaß heftig trüben. Alleine in einem der getesteten klassischen Schwimmbecken befanden sich mehr als 75 Liter Urin!
Insgesamt haben die Forscher 31 Schwimmbecken und Whirlpools in zwei kanadischen Städten unter die Lupe genommen. In allen Anlagen fanden sie Urin. Neben dem Rekordwert von 75 Litern in einem großen Becken hätten sie in einem kleineren Pool immer noch rund 30 Liter gemessen, wie aus einer am Mittwoch im "American Chemical Society Journal" veröffentlichten Studie der kanadischen Universität Alberta hervorgeht.
Die unappetitlichen Proben waren Teil einer Messreihe, mit der Chemiker einen Urin-Schnelltest für Schwimmbäder überprüften. Dabei ermittelten sie die Menge eines häufig genutzten künstlichen Süßstoffes, den der menschliche Körper nahezu unverändert wieder ausscheidet. Den jeweiligen Wert verglichen sie dann mit Proben aus Wasserleitungen, mit denen die Becken gefüllt werden.
Reiner Urin ist zwar steril, in einem Schwimmbecken kann er sich der Studie zufolge aber mit verschiedenen Chemikalien, die dem Wasser zugesetzt sind, verbinden und dadurch die Gesundheit von Schwimmern gefährden. Der Chemiker Xing-Fanf Li von der Universität Alberta präzisierte, chemische Bestandteile aus menschlichem Urin und Schweiß würden mit dem Chlor in Schwimmbecken reagieren und dabei Verbindungen eingehen, die die Augen reizen oder Atemwegsprobleme auslösen können.
Lindsay Blackstock vom Forscherteam sagte: "Unsere Studie liefert zusätzliche Beweise, dass Menschen wirklich in öffentliche Schwimmbecken pinkeln." Die Gesundheitsbehörden von Alberta teilten mit, sie seien alarmiert und würden sich die Ergebnisse der Studie "genau anschauen".
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.