Außergewöhnliche Reiseziele in arktischen Gewässern sind ideal mit der "Europa 2" zu erreichen. Die atemberaubend schönen Fjorde Norwegens, Island, aber auch Grönland sind absolute Trend-Urlaubsziele! Eine der besten Arten, den hohen Norden zu bereisen, ist per Schiff: mit der "Europa 2"!
Hamburg ist für uns Österreicher fast ein "Heimathafen", gut zu erreichen und idealer Ausgangspunkt für die Nordlandreisen vieler Reedereien. Die "Europa 2", das Kreuzfahrtschiff mit dem größten Raumangebot pro Passagier, ist eine Welt für sich. Maximal 500 Passagiere haben Platz, das heißt sie gehört zu den kleineren Schiffen auf den Weltmeeren, allerdings zählt dafür Service und Qualität umso mehr: Da ist sie ganz groß, sozusagen die Größte mit der höchsten Bewertung laut Berlitz Cruise Guide (5-Sterne-plus). Hoteldirektor an Bord ist Johann Schrempf, ein Steirer, ein wahrer Gastgeber, der sich mit seinem Team darum kümmert, dass sich jeder an Bord rundum wohlfühlt.
Zum Eingewöhnen ist ein Schiffstag immer sehr angenehm; da hat man Gelegenheit, sich umzuschauen, ohne etwas an Land zu versäumen. Es ist Zeit, die anderen Passagiere kennenzulernen und sich so richtig auf die kommenden Destinationen einzustimmen. An Bord sind ausgezeichnete Lektoren, die spannende Informationen über die Reiseziele weitergeben und die Vorfreude auf die Landausflüge steigern. Bordsprache ist übrigens Deutsch.
Reykjavík begrüßt uns mit Sonnenschein
Norwegen kenne ich schon ein wenig, die Hansestadt Bergen ist immer einen Besuch wert, natürlich auch der großartige Geirangerfjord, aber ich freue mich schon auf Reykjavík, denn diese Stadt ist mir neu. Tatsächlich erwartet uns Islands Hauptstadt mit Sonnenschein, macht die Besichtigung zu einer wahren Freude. Sind wir wirklich so hoch im Norden, oder macht sich der Klimawandel hier besonders bemerkbar? Vor den Cafés stehen Tische, die Leute genießen ihre Getränke im Freien, es ist Sommer. Natürlich verträgt man eine dünne Jacke, aber schließlich befinden wir uns ziemlich nahe am nördlichen Polarkreis.
Reiseführer Njáll spricht ausgezeichnet Deutsch, hat er doch in Salzburg Kirchenmusik studiert. Sympathisch bringt er uns seine Stadt näher, hat immer ein Liedchen auf den Lippen und gibt uns auch Kostproben von isländischen Volksliedern. Die architektonisch eigenwillige Hallgrímskirche ist nicht nur das größte Gotteshaus Islands, sondern eines der höchsten Gebäude der Insel. Nachdem die Hallgrímskirkja auf einem Hügel platziert wurde, wirkt sie mächtiger als 75 Meter und prägt das gesamte Stadtbild Reykjavíks. Davor steht die Statue des Wikingers Leif Eriksson, der Ende des ersten nachchristlichen Jahrtausends, und damit fast 500 Jahre vor Kolumbus, Amerika entdeckt hatte. Am alten Hafen liegt Die Harfe, Konzerthaus und Konferenzzentrum, besticht mit den Spiegelungen im blauen Meer und ist ein Meisterwerk moderner Architektur.
Die Blaue Lagune
Nicht weit entfernt, bei Grindavík, befindet sich die Touristenattraktion schlechthin. Die Blaue Lagune, ein Thermalfreibad, entstand als "Abfallprodukt" des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. Kieselsäure erzeugt die blaue Farbe; sie reflektiert vor allem blaue Strahlen bei Sonnenschein. Das Wasser hat eine Temperatur von etwa 37 bis 42 C und enthält Mineralsalze, Kieselerde sowie Algen. Einen besonderen Reiz hat das Baden in der Heißwasseroase der Lavalandschaft, wenn es draußen kalt ist; die Höchsttemperaturen Islands liegen selbst im Sommer bei etwa 14 Grad.
Arktische Reiseziele sind außergewöhnlich, sind manchmal nur durch Schiffe erreichbar. Zeit allerdings ist in diesen Regionen relativ, und die Uhren gehen anders. Die Natur bestimmt den Lebensrhythmus, dem auch wir uns unterordnen müssen. Darum entscheidet der Kapitän, welche Route je nach Wetter genommen werden kann. Wir haben großes Glück bei der Passage des Prins Christian Sund. Die Sonne scheint, und Kapitän Christian van Zwamen führt unser Schiff sicher durch die etwa 100 Kilometer lange Wasserstraße, die uns einen ersten Eindruck von Grönland vermittelt. Auf beiden Seiten des nur wenige 100 Meter breiten Sunds stoßen Gesteinsmassive in die Höhe und sind oft über 1000 Meter hoch. Wir sehen Gletscher und erste kleine Eisberge.
Gletscher und kleine Eisberge
Die beste Aussicht genießt man am Bug des Schiffes, am liebsten möchte man ob der zum Greifen nahen Natur die ganze Passage lang hier alles beobachten, um nur ja nichts zu versäumen. Der Lektor gibt über den Bordlautsprecher immer wieder Informationen durch, die Crew serviert heißen Tee. Denn obwohl wir dieses fast unverschämte Wetterglück genießen, wird es doch ganz schön kalt an Deck; wer sich übrigens vor der Abreise beim Kofferpacken zu Hause von sommerlichen Temperaturen leiten ließ, dem kann geholfen werden, denn es gibt in der Bordboutique nicht nur Daunenjacken zu kaufen, ein Modell kann auch beim Kabinensteward kostenlos für die Dauer der Reise ausgeborgt werden.
Naturgewalten
Nuuk, die Hauptstadt, ist unser nächstes Ziel, aber sechs Meter hohe Wellen machen ein Anlanden unmöglich. Nachdem die Brecher nicht seitlich kommen, stören sie mich auch gar nicht; nicht einmal muss ich das Mittel gegen Seekrankheit aus dem Koffer holen, im Gegenteil, es ist faszinierend, die Naturgewalten zu beobachten und dabei grandios zu speisen. Zur Auswahl stehen das Hauptrestaurant Weltmeere, der Italiener Serenissima, das asiatische Elements, das französische Tarragon, Sushi im Sakura oder der legere Yacht Club. Die Entscheidung ist immer schwer, darum empfiehlt es sich, alle durchzuprobieren.
In der Diskobucht
Nuuk haben wir zwar nicht gesehen, sind dafür aber schneller in der berühmten Diskobucht angekommen und haben sogar Zeit, Ilulissat einen Besuch abzustatten. Der Name ist Programm, denn Ilulissat bedeutet "Eisberge". Nirgendwo gibt es diese zahl- und artenreicher, steht im Tagesprogramm. Die Eisberge in der Diskobucht entstammen dem Sermeq Kujalleq, der mit einer Fließgeschwindigkeit von 20 Metern täglich und einem jährlichen "Eisauswurf" von 35 Kubikkilometern der produktivste Gletscher der Welt ist. Und da der Ilulissat-Eisfjord (Kangia) vom Gletscher-Rand bis hin nach Ilulissat stetig flacher wird, stauen sich die Eisberge direkt vor den Toren der Stadt. Die "Europa 2" liegt auf Reede, das heißt, sie ankert im Meer.
Von dort aus gelangen wir mit einem Tenderboot in den Ort; die Überfahrt nach Ilulissat dauert fast eine Stunde, immer wieder müssen wir Eisbergen ausweichen, was einem kleinen Abenteuer gleicht. Später fahren wir mit den Zodiacs, starken Schlauchbooten mit kräftigem Motor, nahe an die Eisberge heran, für viele der Höhepunkt der Reise, schließlich ist das kein alltägliches Erlebnis, das abends dann für viel Gesprächsstoff sorgt.
Grönland, die größte Insel der Welt, ist ein wahrhaft außergewöhnliches Reiseziel, ein Land der klimatischen Extreme, die Meere reich an Walen, die es mit etwas Glück auch zu sehen gibt!
Andrea Thomas, Kronen Zeitung
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