Mit neuen Modellen will sich VW aus den Untiefen des Diesel-Desasters befreien. In Genf feiert jetzt die verlängerte Version eines der ohnehin gefragtesten VW-Modelle ihre Premiere - und die erinnert in ihren Ausmaßen nicht zufällig an den Skoda Kodiaq.
Mit 4,50 Meter Länge ist der VW Tiguan bereits ein durchaus stattliches Auto. Wer noch mehr Platz benötigt, kann künftig die Langversion "Allspace" wählen. Die bietet wahlweise extra viel Gepäckraum oder Platz für zwei zusätzliche Passagiere. Die Markteinführung erfolgt im September, bestellbar ist der Neue bereits ab Mai.
Erstmals vorgestellt wurde der lange Tiguan bereits Anfang des Jahres auf der Messe in Detroit. Kein Wunder, soll er doch vor allem in den USA die Lücke zwischen dem dort als winzig empfundenen Tiguan und den Fünf-Meter-Modellen Atlas und Touareg füllen. Aber auch hierzulande gibt es einen Markt für Mittelklasse-SUV, wie nicht zuletzt Konkurrenten wie Skoda Kodiaq und Nissan X-Trail zeigen.
Die 21,5 Zentimeter Zuwachs strecken den Tiguan auf 4,70 Meter Länge. Der um elf Zentimeter gewachsene Radstand sorgt vor allem auf der Hinterbank für ein besseres Raumgefühl. Zudem wächst der Gepäckraum um bis zu 265 Liter gegenüber dem Standardmodell, maximal passen 1.920 Liter in den Tiguan Allspace. Der gewonnene Raum kann alternativ für den Einbau einer dritten Sitzreihe genutzt werden. Aus dem Fünf- wird dann ein Siebensitzer. Für die Optik des Tiguan bedeutet das Längenwachstum eine sichtbare Veränderung, zumindest ab Höhe der hinteren Türgriffe. Das dritte Seitenfenster ist deutlich größer, endet mit einem kecken Knick nach oben. Der hintere Überhang wurde gestreckt und trägt damit optisch ebenfalls zum neuen Erscheinungsbild bei.
Die übliche Qual der Wahl herrscht bei den Motoren: Hier bietet das gut gefüllte VW-Regal neben dem 1,4 Liter kleinen Einstiegsbenziner mit 150 PS die allseits bekannten 2,0-Liter-Triebwerke bis hin zum 240 PS starken Top-Diesel. Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe müssen nur bei den Basismotorisierungen extra bestellt und bezahlt werden, ansonsten sind sie serienmäßig.
Bei der Infotainment-Technik legt VW den Fokus auf gute Vernetzung. Wer ein Navigationsgerät bestellt, bekommt auch im langen Tiguan automatisch diverse Apps dazu. Das System versteht sich auch mit Smartphones aller Betriebssysteme. Bedient wird die Technik per Touchscreen und erstmals auch durch Gestenteuerung. In der Aufpreisliste locken darüber hinaus die üblichen Assistenten, darunter ein Stauhelfer, der dem vorausfahrenden Auto selbsttätig um Kurven folgt. Wie auch beim Standard-Tiguan gibt es für die XL-Ausführung zwei unterschiedliche Front-Designs zur Auswahl, ein eher bulliges für den Stadtverkehr und ein unten abgeschrägtes mit besserem Böschungswinkel für Fahrten im Gelände.
(SPX)
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