Familie in Not

E-Mail kam nicht an – AMS streicht Hilfszahlungen

Österreich
04.03.2017 10:00

Psychisch am Ende ist Conchita F. aus Maria Enzersdorf bei Mödling. Das Arbeitsmarktservice hat der Mutter die Gelder gestrichen, weil eine E-Mail nicht ordnungsgemäß einlangte. Das Budget für die Wohnung muss jetzt vom Mund abgespart werden.

Besonders hart geht das AMS mit einer 44-jährigen Mutter aus dem Bezirk Mödling um. Conchita F. war jahrelang als Verkäuferin und Bäckerin eingesetzt. Seit einem beruflichen Abstecher nach Deutschland findet die Frau aber keinen Job mehr. Mit ihrer 17-jährigen Tochter lebt F. nun in einer kleinen Sozialbauwohnung und kommt gerade so mit 500 Euro durch.

"Stehe vor dem finanziellen Ruin"
Nach einer ärztlichen Behandlung meldete sich F. im Dezember krank und laut ihren Angaben auch wieder per E-Mail gesund. Doch das AMS stellte plötzlich die Zahlungen ein. Grund dafür soll ein EDV-Fehler gewesen sein. "Ich habe die E-Mail abgeschickt, so wie ich das immer mache. Und nun steh' ich vor dem finanziellen Ruin. Unser Leben ist vorbei", meint F. geschockt. Sie flehte und bettelte um Kulanz der Behörde. Doch von dort kam kein Pardon.

AMS-Chef Werner Piringer: "Wir haben gesetzliche Vorschriften. Die Dame kann gerne eine Beschwerde am Bundesverwaltungsgericht einbringen." Wobei nämlich Vorschrift noch immer Vorschrift sei, wieherte der Amtsschimmel leise ...

Josef Poyer, Kronen Zeitung

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