Dienstag, kurz nach Mittag: Drei maskierte Männer stürmen den Nobeljuwelier Hohensteiner in der Eisenstädter Fußgängerzone. Die Chefin und ihre Tochter werden mit einem Revolver bedroht. Böse Erinnerungen werden wach: Beim letzten Coup wurde ein Mitarbeiter angeschossen - er starb!
Der nunmehrige Überfall war von langer Hand und minutiös geplant. Ein chic gekleideter Mann läutete an der Tür des Juweliergeschäftes. Ein Schmuckstück aus dem Schaufenster wollte er erwerben, log er der Seniorchefin vor und lockte sie damit ins Freie. Tür und Tor waren somit geöffnet, als der vermeintliche Kunde mit der Frau zurück ins Geschäft ging, machte er seinen Komplizen den Weg frei.
Sie kamen ohne viel zu reden, waren vermummt: Einer der beiden Räuber hielt die Damen im Geschäftslokal in Schach, während der andere die Vitrinen mit einer Axt zerstörte und wertvolle Uhren und Schmuckstücke in die Taschen packte. Minuten später stürmte das Trio aus dem Juweliergeschäft, stieg in einen grünen Audi 80 und raste davon. Das Fahrzeug konnte bereits wenig später in unmittelbarer Nähe des Tatortes sichergestellt werden.
22-Jähriger starb beim letzten Überfall
Brisant: Das Familienunternehmen wurde bereits zum vierten Mal von Schwerverbrechern heimgesucht. Das letzte Mal ist immer noch in trauriger Erinnerung, die Parallelen zum aktuellen Fall sind auffällig.
Rückblick: Es war der 28. November 2005, als ebenfalls drei Masken-Männer in das Geschäft stürmten und mit einem Audi 100 flüchteten. Uhren im Wert von 440.000 Euro wurden gestohlen. Als der damals 22-jährige Uhrmachermeister Bernd Riedl die Täter stellen wollte, feuerte einer von ihnen auf ihn. Sieben Jahre danach starb er an den Folgen. Ein Serbe wurde dafür zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Spuren des tödlichen Blitzcoups führten zur berüchtigten Räuberbande "Pink Panther".
Sandra Ramsauer und Josef Poyer, Kronen Zeitung
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