"Killerspiele" führen zur Verrohung der Jugend und lassen diese abstumpfen, so seit Jahren der Vorwurf von Kritikern gewalttätiger Spiele. Stimmt nicht, behauptet jetzt eine neue Studie aus Deutschland. Das auch für die Forscher verblüffende Ergebnis: Zocker sind genauso empathisch wie andere Menschen auch.
Für ihre Untersuchung verglichen Gregor Szycik von der Medizinischen Hochschule Hannover und sein Team 15 männliche Gamer, die im Schnitt seit 13 Jahren durchschnittlich vier Stunden pro Tag Shooter wie "Counterstrike" oder "Call of Duty" spielten, mit einer Kontrollgruppe, die keinerlei Erfahrungen mit solchen Games hatte, wie "Zeit Online" berichtet.
Nachdem die Wissenschaftler zunächst per Fragebogen von jedem Studienteilnehmer ein psychologisches Profil erstellt hatten, untersuchten sie per Kernspintomograf, wie die Probanden auf ihnen gezeigte Bilder reagieren, die gezielt ihr Mitgefühl herausfordern sollten. Das Ergebnis: Weder beim Fragebogen noch bei der Untersuchung des Gehirns zeigten sich Unterschiede. Ebenso wie bei den Nicht-Spielern seien bei den Gamern jene Hirnareale aktiv gewesen, die mit Mitgefühl verknüpft sind.
Die aktuellen Ergebnisse bestätigen eine frühere Untersuchung der Forscher aus dem Vorjahr. Damals hatte Szycik getestet, "ob Gewalt-Gamer abgestumpfter sind als ihre Zeitgenossen", so die "Zeit". "Wir haben keinen Unterschied festgestellt. Das hat uns total überrascht, denn wir hatten angenommen, dass Spiele emotional abstumpfen - aber auch, als wir eine zweite Gruppe zusätzlich untersuchten, konnten wir keine Differenz feststellen", zitiert das Blatt den Verhaltensmediziner.
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