Thema Erziehung

Patchwork: Das macht große Familien stark!

Leben
15.03.2017 08:35

Ein buntes Familien-Idyll - wer wünscht sich das nicht, wenn sich neue Partner finden? Was große Familien stark macht, lesen Sie hier.

Familienglück oder Chaos pur? Wer Patchwork lebt, muss viele Klippen meistern. "Im Grunde ist es genau dasselbe wie in jeder anderen Familie, etwa sollte man dem Kind gleichwürdig begegnen, nur dass dann noch ein paar Sachen dazukommen. Ich glaube, es ist wichtig, von Anfang an sogenannte Familienkonferenzen zu machen, bei denen jeder reihum sagen kann - ohne dass die anderen dies bewerten - was ihm auf dem Herzen liegt", rät der dänische Familientherapeut Jesper Juul in einem Gespräch mit taz.de. Jede Patchworkfamilie ist seiner Meinung nach ein soziales Experiment. Da ist es nur von Vorteil, einmal im Monat zu wissen, wo die Familie mit diesem Experiment steht.

Im besten Fall werden Stiefeltern zu Bonuseltern
Patchworkkinder sind heutzutage oft Pendler - sind einige Tage bei der Mutter und dann wieder beim Vater. Daraus ergeben sich viele Schwierigkeiten. "Wenn die leiblichen Eltern sich dann nicht gut einigen, nicht reden oder ständig nur streiten: Wo geht das Kind hin mit seinen Sorgen? Dann ist es gut, wenn es eine Bonusmama oder einen Bonuspapa gibt, der etwa einmal alleine mit dem Kind zum Pizzaessen geht und sich seine Probleme anhört", betont Juul in dem Interview.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
"Mein Ex-Mann hat eine neue Partnerin. Ich finde sie sogar recht sympathisch. Aber unsere Tochter (12) möchte unbedingt, dass wir wieder zusammenfinden, und macht ihr das Leben schwer."

Ich denke, Ihre Tochter braucht einfach noch Zeit, um mit den Veränderungen der letzten Monate richtig zurechtzukommen. Denn hinter der heute so oft präsentierten "glücklichen Patchwork-Familie" steckt ebenso häufig ein hartes Stück Arbeit. Wie verhält sich denn Ihr Ex, seit die neue Partnerin an seiner Seite ist? Hat er vielleicht ein Treffen mit ihrer gemeinsamen Tochter verschoben oder gelten gar andere Erziehungsmaßstäbe? Hier gilt es herauszufinden, ob Ihre Tochter den Ärger über Ihren Vater vielleicht auf die neue Partnerin überträgt. Auch den Wunsch nach einem "Liebes-Comeback" der Eltern hegen insgeheim viele Scheidungskinder. Zeigen Sie dafür Verständnis, vermitteln Sie aber ebenso klar, dass sich dies "leider" nicht erfüllen wird. Gestehen Sie Ihrer Tochter eine Art "Trauerphase" zu, sich von dem alten Familienbild zu verabschieden und um sich neu zu orientieren. Generell gilt: Klarheit und Struktur in der Familie und der Kommunikation geben allen Seiten Sicherheit.

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Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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