505 Kinder aus 36 Nationen drücken in der Volksschule Bernhardtstal in Wien-Favoriten die Schulbank. Nur 40 Prozent der Sprösslinge verfügen über einen österreichischen Reisepass, der Migrationsanteil liegt bei 90 Prozent. Direktor Horst-Edgar Pintarich sprach mit der "Krone" über die vielen Herausforderungen.
Die Ganztagsschule liegt nur drei Straßenbahnstationen vom Eissalon Tichy entfernt. Bis zur Quellenstraße 142 verirren sich aber nur selten Touristen. 90 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. "Und 29 Muttersprachen", so Pintarich bei einem Rundgang durch die - wie er selbst sagt - "Brennpunktschule".
"Schwierige soziale Verhältnisse"
"Die Sprachenvielfalt ist allerdings nicht unsere größte Herausforderung", so der Direktor. "Sondern die oft schwierigen sozialen Verhältnisse, aus denen die Kinder stammen", erklärt der Wiener. Viele seiner Schützlinge haben Eltern, die selbst nicht ausreichend schreiben oder rechnen können. 50 Lehrerinnen versuchen, dem gegenzusteuern. Sein Appell an die Politik: "Wir brauchen dringend mehr Unterstützungspersonal!"
Sozialindex weiterhin anwenden
Erstmals gab es im heurigen Schuljahr zusätzliche Mittel für Österreichs Brennpunktschulen. "Das darf allerdings keine einmalige Geschichte gewesen sein", meint SPÖ-Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Gemeinsam mit Stadtschulrat Heinrich Himmer fordert er, dass der Sozialindex auch im kommenden Jahr angewendet wird.
Isabella Kubicek, Kronen Zeitung
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