Tote, Verletzte
Neuer Terror-Schock: Blutige Attacke auf London
Terror-Schock in der britischen Haupstadt: Am Jahrestag der Anschläge in Brüssel sind bei einem Angriff in der Nähe des Parlamentsgebäudes in London mindestens vier Menschen - darunter ein mit einem Messer niedergestochener Polizist und der Attentäter selbst - getötet und mindestens 40 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die britischen Behörden erklärten, man behandle die Attacke als terroristischen Angriff. Derzeit geht die Polizei von einem Einzeltäter aus.
Was bisher bekannt ist: Gegen 14.40 Uhr rast der Angreifer auf der berühmten Westminster Bridge mit dem Wahrzeichen Big Ben ähnlich wie die Attentäter von Nizza und Berlin mit seinem SUV in eine Gruppe von Passanten. Dann läuft er mit einem Messer in der Hand auf die Absperrungen vor dem Parlament zu und verwundet einen Polizisten tödlich. Bevor er einen zweiten Beamten angreifen kann, wird er von der Polizei niedergeschossen. Zwei Passanten zählen zu den weiteren Todesopfern. London steht unter Schock.
Sowohl der Londoner Bürgermeister als auch Premierministerin Theresa May betonten in ihren Stellungnahmen, dass sich die Menschen in London und Großbritannien trotz der "kranken und verkommenen Attacke" nicht von Terrorismus einschüchtern lassen würden.
Hier die dramatischen Ereignisse des Tages zum Nachlesen:
- 22.12 Uhr: Der Eiffelturm in Paris schaltet als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Anschlags in London um Mitternacht die Beleuchtung ab. Die teilt das Rathaus in Paris mit. Die Entscheidung wurde demnach von Bürgermeisterin Anne Hidalgo getroffen, die ihrem Londoner Kollegen Sadiq Khan ihre "Solidarität" ausdrückte. Paris und London hätten "sehr enge Verbindungen", die zuletzt sogar noch enger geworden seien, erklärte Hidalgo.
- 22.00 Uhr: Premierministerin Theresa May bestätigt in einem Statement vor ihrem Regierungssitz in Downing Street 10, dass man nach wie vor von einem Einzeltäter ausgehe. "Das war ein kranker und verkommener Terrorangriff", sagt die Regierungschefin. Es sei kein Zufall, dass das Parlament als Ziel gewählt wurde. Es stehe für Demokratie, Freiheit und die Herrschafts des Rechts, so May weiter. Terroristen seien aber "zum Scheitern verurteilt".
Hier ist das komplette Statement:
- 21.47 Uhr: Laut dem Bürgermeister der französischen Stadt Concarneau, Andre Fidelin, sind zwei der drei verletzten französischen Schüler, die das Gymnasium der Stadt besuchen, "in kritischem Zustand".
- 21.40 Uhr: Auch in der Westminster Abbey haben zahlreiche Menschen stundenlang ausgeharrt, dorthin waren sie nach dem Angriff vor dem Parlament in Sicherheit gebracht. Auf Fernsehbildern war vor Kurzem zu sehen gewesen, wie die Menschen nach und nach das Gebäude verlassen.
- 21.23 Uhr: Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan kondoliert in einer Videobotschaft auf Twitter den Angehörigen der Opfer des heutigen Anschlags und bedankt sich für die Arbeit der Einsatzkräfte. Trotz des Ausnahmezustands in seiner Metropole besteht Khan darauf: "Die Bevölkerung Londons wird sich niemals durch Terrorismus einschüchtern lassen."
- 21.20 Uhr: Mittlerweile ist die Sperre des Parlaments wieder aufgehoben, alle Abgeordneten durften das Gebäude freilassen. Sie waren stundenlang im Palace of Westminster gefangen. Zahlreiche von ihnen telefonierten währenddessen mit ihren Angehörigen oder posteten Bilder aus den Büros bzw. Plenarsälen in den sozialen Medien.
- 21.15 Uhr: Den gesamten Abend über werde die Sicherheitssperre rund um das Parlament und die Westminster Bridge aufrechterhalten, teilt die Polizei mit.
- 20.50 Uhr: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratschef Donald Tusk zeigen sich entsetzt über die Terrorangriffe in London. "Wir sind bei den Opfern der #LondonAttacks. Ich bin heute sehr emotional. Habe nicht genügend Worte um zu beschreiben, wie ich mich fühle", zitiert die Kommission Juncker auf Twitter.
- 20.20 Uhr: Frankreichs Präsident Francois Hollande, der bereits mit Premierministerin Theresa May telefoniert hat, stellt nach dem Anschlag in London klar: "Der Terrorismus betrifft uns alle (...) Man sieht, dass man sich auf europäischer Ebene organisieren muss, und sogar darüber hinaus." Hollande kündigt an, dass Familienmitglieder der drei verletzten französischen Schüler mit einem Regierungsflugzeug in die britische Hauptstadt gebracht werden.
- 19.48 Uhr: Premierministerin Theresa May bekundet ihr Beileid: "Meine Gedanken und die der Regierung sind bei den Toten und den Verletzten dieses entsetzlichen Zwischenfalls, und bei ihren Familien."
- 19.40 Uhr: Dieses Video der BBC zeigt die unmittelbaren Sekunden nach dem Angriff vor dem Parlament. Polizisten rennen und schreien: "Lauft, geht in Deckung."
19.31 Uhr: Eine Augenzeugin schildert, wie sie die dramatischen Minuten auf der Westminster Bridge erlebt hat: "Wir waren gerade dabei, Fotos vom Big Ben zu machen, als alle anfingen zu rennen", erzählt die Augenzeugin Jayne Wilkinson der britischen Press Association. "Wir haben dann einen Mann gesehen, der ein etwa 20 Zentimeter langes Messer trug. Dann hörten wir drei Schüsse. Wir überquerten die Straße und sahen den Mann in seinem Blut am Boden liegen."
Die Karte unten zeigt den Weg des Attentäters von London:
19.22 Uhr: Jene Menschen, die während des laufenden Polizeieinsatzes nach dem Anschlag im Riesenrad "London Eye" gefangen waren, haben mittlerweile wieder festen Boden unter ihren Füßen. Normalerweise dauert eine Fahrt rund 30 Minuten. Doch aus Sicherheitsgründen wurde der Betrieb der Touristenattraktion vorübergehend eingestellt. Erst über eine Stunde später durften die Fahrgäste wieder aus den Kabinen steigen.
19.18 Uhr: Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich um einen einzelnen Täter handelt, der zunächst mit seinem Auto in eine Menschengruppe auf der Westminster Bridge gerast war und anschließend mit einem Messer auf das Parlamentsgelände stürmte. Aus Sicherheitsgründen bleibt das Gebiet aber weiterhin abgesperrt.
- 19.15 Uhr: Die US-Regierung verurteilt die "schrecklichen Gewaltakte". Ob diese "von gestörten Einzelpersonen oder von Terroristen ausgeführt wurden, für die Opfer macht das keinen Unterschied", erklärt Präsident Donald Trumps Sprecher Sean Spicer.
- 19.10 Uhr: Der britische Staatssekretär Tobias Ellwood wird in britischen Medien als Held gefeiert. Bilder zeigen den Konservativen dabei, wie er sich in der Nähe des Parlaments um jenen verletzten Polizisten kümmert, der wenig später trotz aller Bemühungen seinen Verletzungen erlegen ist.
- 19.07 Uhr: US-Präsident Donald Trump sagt der britischen Premierministerin die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. Wie der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, mitteilt, lässt sich Trump über die Ereignisse und Ermittlungen auf dem Laufenden halten. Zuvor hat auch US-Außenminister Rex Tillerson im Namen der USA kondoliert.
19.00 Uhr: Ein Sprecher von Scotland Yard hat soeben von mittlerweile vier Toten gesprochen. Unter den Toten soll sich allerdings auch ein angeschossener Terrorverdächtiger befinden. Nach wie vor ist unklar, wie viele Täter es gewesen sind.
18.55 Uhr: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagt seiner britischen Amtskollegin Theresa May volle Unterstützung im Kampf gegen den Terror zu: "Auch wenn der Hintergrund dieser Taten noch präzise aufzuklären ist, bekräftige ich für Deutschland und seine Bürger: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens."
- 18.50 Uhr: Unter den Verletzten befinden sich auch eine Gruppe französischer Schüler, wie Frankreichs Premier Bernard Cazeneuve mitteilte.
- 18.44 Uhr: Laut einer Meldung der BBC und Sky News ist nun ein weiteres Todesopfer zu beklagen: Jener Polizist, der mit einem Messer angegriffen wurde, ist seinen Verletzungen erlegen.
- 18.38 Uhr: Es sind erste Aufnahmen aufgetaucht, die einen der Attentäter zeigen sollen, wie er nach seiner Ergreifung und Verwundung verarztet wird.
- 18.25 Uhr: Premierministerin Theresa May hat das Sicherheitskabinett einberufen. In Kürze werden sich Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker mit May treffen.
- 18.20 Uhr: Augenzeugenberichten zufolge soll jener Verdächtige, der mit einem Messer auf der Westminster Bridge Richtung Parlament lief, ein "asiatisch aussehender Mann um die 40 Jahre" gewesen sein.
18.15 Uhr: Rettungskräfte teilen über Twitter mit, dass sie mindestens zehn Patienten auf der Westminster-Brücke unmittelbar neben dem Parlament behandelt hätten. Medizinisches Personal eines Krankenhauses in der Nähe hatte von Schwerstverletzten und einer tödlich verletzten Frau berichtet. Eine Frau wurde nach Angaben der zuständigen Behörde lebend aus der Themse gerettet.
18.07 Uhr: In Gruppen von 20 Leuten werden nun die Abgeordneten und Mitarbeiter des Parlaments rausgelassen, wie CNN berichtet. Sie alle werden allerdings auch noch von der Polizei befragt werden.
18.04 Uhr: Wegen des Angriffs hat das schottische Parlament am Mittwoch seine Debatte über ein neues Unabhängigkeitsreferendum unterbrochen. "Bei unserem Schwester-Parlament gab es einen schwerwiegenden Zwischenfall", sagte der schottische Parlamentspräsident Ken Macintosh. "Dies beeinträchtigt diese besondere Debatte."
- 17.50 Uhr: Sky News berichtet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass es bereits zwei Todesopfer geben soll. In einem Statement sagte ein Polizeisprecher, dass es bereits Anti-Terror-Ermittlungen gebe. Zu den genauen Opferzahlen wollte er allerdings keine Angaben machen, sondern rief lediglich dazu auf, die Umgebung des Parlaments zu meiden.
Wie ein Zeuge auf Twitter berichtete, rammte ein Autolenker auf der Westminster Bridge fünf Menschen. Auf Twitter schreiben Menschen von chaotischen Szenen rund um das Parlament.
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