"Er war ein Held"
London: Kollegen trauern um Polizist Keith Palmer
Schock und Trauer in London einen Tag nach dem blutigen Attentat vor dem Parlament am Mittwoch: Vier Menschen starben, Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Die Londoner Metropolitan Police trauert um ihren Kollegen Keith Palmer, den der Attentäter vor dem Parlament niederstach. Palmer war der Erste, der sich dem Angreifer in den Weg stellte. Seinen Mut bezahlte der unbewaffnete Polizeibeamte mit dem Leben.
Keith Palmer war am Tag des blutigen Anschlags zum Sicherungsdienst vor dem Parlament eingeteilt, berichten britische Medien. Er stellte sich dem Terroristen in den Weg, als dieser Richtung Regierungsgebäude stürmte. Palmer trug als Angehöriger der Metropolitan Police traditionell keine Schusswaffe bei sich. Britische Streifenpolizisten sind generell nur mit Schlagstöcken bewaffnet unterwegs, Schusswaffen tragen fast ausschließlich Angehörige von Spezialeinheiten oder Beamte, die Objekte oder Personen sichern.
Der Attentäter fügte dem tapferen Polizisten mehrere schwere Stichverletzungen zu, bevor er weiter Richtung Besuchereingang lief und von zwei in Zivil gekleideten Beamten angeschossen wurde. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Dem schwerst verwundeten Palmer eilten sofort mehrere Menschen zu Hilfe, unter ihnen Staatssekretär Thomas Ellwood. Alle Versuche, den 48-jährigen Familienvater zu retten, blieben jedoch erfolglos: Er starb noch am Tatort.
Politiker danken Polizist
Keith Palmer gehörte seit mehr als 15 Jahren der parlamentarischen und diplomatischen Sicherheitseinheit an, berichtet der "Guardian". Entsprechend kannten zahlreiche Abgeordnete den Polizisten und äußerten sich sehr persönlich zu seinem heldenhaften Einsatz und seinem Opfer.
Der konservative Abgeordnete James Cleverly schrieb: "Mein Herz ist gebrochen." Er habe Palmer seit 25 Jahren gekannt, seit sie gemeinsam in der königlichen Armee gedient hatten. "Ein wundervoller Mann, ein Freund." Ian Hopkins, Chef der Polizeibehörde in Manchester, schrieb auf Twitter: "Ruhe in Frieden, Keith Palmer. Brutal ermordet, während er seine Pflicht erfüllte, um das Parlament und die Freiheit unseres Landes zu schützen."
Die Personalvertretung der Metropolitian Police schrieb: "Unser tapferer Kollege brachte heute das größte Opfer. Wir vergessen nicht!"
Auch zahlreiche Parlamentspolitiker dankten dem Polizisten. Die Abgeordnete Yvette Cooper schrieb: "Danke, Keith Palmer. Deiner Tapferkeit verdanken viele von uns ihr Leben und ihre Sicherheit." Labour-Politiker Barry Gardiner twitterte: "Dass ich heute Abend lebend und sicher zu Bett gehen kann, verdanke ich Keith Palmer. Gott schütze ihn, seine Familie und alle anderen Opfer. Der Terror wird nicht gewinnen."
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