Gekenterte Boote
Mittelmeer: Über 200 tote Flüchtlinge befürchtet
Nach dem Auffinden zweier gekenterter Schlauchboote vor der libyschen Küste befürchtet die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms den Tod von etwa 250 Flüchtlingen aus Afrika. In der Nähe der Boote seien fünf Leichen aus dem Mittelmeer gezogen worden, sagte Laura Lanuza, eine Sprecherin der Organisation, am Donnerstag.
Die Boote wurden rund 15 Meilen vor der Küste gefunden. "Wir glauben nicht, dass es eine andere Erklärung geben kann, als dass diese Schlauchboote voller Menschen waren", sagte Lanuza. Üblicherweise würden auf diesem Bootstyp jeweils 120 bis 140 Migranten transportiert. Im Mittelmeer kommt es immer wieder zum Untergang von Flüchtlingsbooten. Bei dem Versuch, von Afrika nach Italien überzusetzen, verloren bereits Tausende Flüchtlinge ihr Leben.
Weiterhin Differenzen bei Flüchtlingsverteilung in der EU
Migration ist das Hauptthema des EU-Innenministerrats am kommenden Montag in Brüssel. Bei der umstrittenen Frage der Flüchtlingsverteilung gibt es weiterhin Differenzen. Polen und Ungarn seien nach wie vor hartnäckig dagegen, hieß es am Donnerstag in EU-Ratskreisen. Bei der Reform des Dublin-Systems könne jedenfalls nicht nach dem Prinzip der verstärkten Zusammenarbeit vorgegangen werden.
Zur Sprache kommt auch das gemeinsame europäische Asylsystem mit EASO als vollwertiger EU-Asylagentur. Dabei gehe es auch darum, zu erkennen, wo das Asylsystem nicht funktioniert. Das sei noch ein Streitpunkt. Anders als beim Küstenschutz müsse bei EASO auch anderen Staaten Einblick ins Asylsystem des eigenen Landes gewährt werden - ein wesentlicher Knackpunkt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.