Zugriff in Venedig
Islamisten planten Anschlag auf Rialtobrücke
Die italienische Polizei hat einen in Venedig aktiven Ring islamischer Fundamentalisten zerschlagen. Donnerstagfrüh wurden vier Kosovaren, die seit Jahren in Italien leben, festgenommen. Laut Polizeiangaben hatten sie sich in den vergangenen Jahren radikalisiert und planten einen Anschlag auf der Rialtobrücke.
Mit einem Selbstmordanschlag auf dem weltberühmten Bauwerk in Venedig hätten die Dschihadisten Dutzende Menschen töten wollen, hieß es. Das sei aus abgehörten Telefongesprächen hervorgegangen. Einer der Verdächtigen habe gesagt, es sei nötig, "eine Bombe auf der Rialtobrücke zu platzieren", um schnell ins Paradies zu kommen, so Staatsanwalt Adelchi D'Ippolito. Der Komplize des Mannes habe geantwortet: "Ja, werfen wir eine Bombe - und dann: bumm bumm."
Festnahmen nach "komplexen Ermittlungen"
Im Rahmen von Razzien wurden zwölf Hausdurchsuchungen in Venedig, in der angrenzenden Stadt Mestre sowie in Treviso durchgeführt. Die Festnahmen seien das Ergebnis "komplexer Ermittlungen", an denen Anti-Mafia- und Anti-Terror-Experten beteiligt waren, hieß es. Zwei der Verhafteten arbeiteten demnach als Kellner in einem Lokal in Venedig, einer der Verdächtigen sei noch minderjährig. Die italienische Verteidigungsministerin Roberta Pinotti lobte via Twitter die Arbeit der Polizei.
Berühmte Rialtobrücke als Besuchermagnet
Die Rialtobrücke ist eines der bekanntesten Bauwerke Venedigs und ein Besuchermagnet. Sie überspannt den Canal Grande mit einer lichten Weite von 28,8 Meter. Die Brücke wurde zwischen 1588 und 1591 von Antonio da Ponte unter dem Dogen Pasquale Cicogna errichtet. Der Name der Brücke bezieht sich auf das Gebiet Rialto in San Polo, das vor einigen Jahrhunderten der wichtigste Handelsplatz der Stadt war.
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