Der Arbeitsmarktlage hat sich im März leicht entspannt: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in Österreich - inklusive Schulungsteilnehmer - um 1,8 Prozent gesunken. Insgesamt 430.758 Personen hatten keinen Job. Arbeitslos gemeldet waren Ende März 354.072 Personen - ein Rückgang um 3,7 Prozent und damit das deutlichste Minus der vergangenen fünf Jahre. Allerdings nahm die Zahl der Schulungsteilnehmer um 7,9 Prozent zu.
"Deutlich rückläufige Arbeitslosenzahlen insbesondere im Bau sowie im Bereich der Herstellung von Waren und weiter stark steigende Stellenmeldungen lassen auf einen echten Konjunkturaufschwung schließen. Nach fünf langen Jahren war es auch Zeit", so AMS-Chef Johannes Kopf, der eine Trendwende am Arbeitsmarkt sieht.
5000 Langzeitarbeitslose mehr
Stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit aber bei den Älteren ab 50 Jahren, nämlich um fünf Prozent auf 107.362 Arbeitslose, womit jeder dritte vorgemerkte Arbeitslose über 50 Jahre alt ist. Auch für Langzeitarbeitslose (+2,0%) - ihre Zahl nahm im März um rund 5000 zu - ist die Situation nach wie vor schwierig. So ist die Zahl jener Langzeitarbeitslosen, die länger als zwölf Monate vorgemerkt sind, um 9,2 Prozent Personen gestiegen. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) setzt in diesem Bereich vor allem auf die von der Bundesregierung beschlossene und in Umsetzung befindliche Beschäftigungsaktion "20.000".
In Wien 3511 Schulungsteilnehmer mehr
Nach Bundesländern betrachtet sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen überall bis auf Salzburg, wo sie um 0,4 Prozent stieg. Der stärkste Rückgang war in der Steiermark mit -10,1 Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Burgenland mit -9,9 Prozent. In Wien gab es 2805 (-2,1%) Arbeitslose weniger, allerdings stieg die Zahl der Schulungsteilnehmer in der Bundeshauptstadt um zwölf Prozent (plus 3511 Personen). Das Plus von 0,4 Prozent (im Vergleich zum März 2016) sei jedoch der geringste Zuwachs seit dem Jahr 2011, so die Wiener AMS-Chefin Petra Draxl.
44,5 Prozent mehr offen gemeldete Stellen
Die nationale Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Unverändert hoch blieb die Quote bei Älteren mit 10,1 Prozent. Gesunken ist die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit, nämlich um einen Tag auf 118 Tage. Der deutliche Anstieg gemeldeter offener Stellen um 44,5 Prozent auf 53.142 zeige den weiterhin positiven Trend nach steigender Arbeitskräftenachfrage, so das Sozialministerium am Montag.
Kanzler Kern besucht Wiener AMS-Geschäftsstelle
Bundeskanzler Christian Kern besuchte am Montagvormittag die AMS-Geschäftsstelle im 5. Wiener Gemeindebezirk (siehe Video unten), wo er sich mit zahlreichen Arbeitssuchenden unterhielt und sich erkundigte, ob sie mit der Beratung beim Arbeitsmarktservice zufrieden sind. "Ich halte Ihnen die Daumen", versuchte der SPÖ-Chef in den Gesprächen Optimismus zu verbreiten.
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