Sobotka in Bosnien
So sollen Terrorzellen am Balkan bekämpft werden
Sicherheitsalarm am Freitag in Bosniens Hauptstadt Sarajewo: Innen- sowie Außenminister und Experten aus 14 europäischen Ländern kamen zusammen, um den gemeinsamen Kampf gegen den Terror voranzutreiben. Österreich war durch Innenminister Wolfgang Sobotka vertreten. Vor allem hinsichtlich der Ermittlungskooperationen mit Westbalkanländern gibt es noch einiges zu tun. Viele Dörfer in Bosnien gelten als Hochburgen der Terrormiliz Islamischer Staat, auf dem Balkan werden immer wieder Dschihadisten ausgebildet.
Die länderübergreifenden sicherheitspolitischen Ziele sind mit drei Grundsäulen eindeutig definiert:
- Effizientere Bekämpfung der "Foreign Terrorist Fighters" (Dschihadisten, die zu Terror-Zwecken ins Ausland reisen oder aus einem Camp zurückkehren)
- Verhinderung von Rekrutierung und Radikalisierung in der Gesellschaft
- Zielgerechte Förderung eines europäischen Islam und des sicheren Zusammenlebens aller Glaubensgemeinschaften
Allesamt Ziele, die nur erreicht werden können, wenn alle europäischen Staaten an einem Strang ziehen. Auch der Grund, warum Vertreter der Innen- und Außenministerien sowie Sicherheitsexperten aus ganz Europa und den Westbalkanstaaten am Freitag in Sarajewo zusammenkamen. Denn eines ist klar: Die Terrorgefahr durch koordinierte Anschläge oder Einzeltaten wird in den kommenden Jahren weiter bestehen.
Wodurch Sicherheitsbehörden seit geraumer Zeit schon mit einem zusätzlichen Problem zu kämpfen haben: der spürbaren Zunahme des Rechtsextremismus. War die Szene bis vor Kurzem noch sehr regional beschränkt, stellen internationale Ermittler mittlerweile eine klare Tendenz zu länderübergreifenden Kooperationen unter rechten Gruppierungen fest.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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