"Politische Hetze!"

Artikel in Kinderzeitung sorgt in Türkei für Unmut

Österreich
08.04.2017 13:08

In der Türkei hat sich Unmut über einen Artikel in einer Vorarlberger Kinderzeitung geregt. Darin steht etwa geschrieben: "Leute, die nicht seiner Meinung sind, duldet der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht. In den letzten Monaten hat er viele seiner Gegner ins Gefängnis sperren lassen." Diese Zeilen wurde seitens eines türkischen Journalisten unter anderem als "politische Hetze" gewertet. Nun will auch das türkische Generalkonsulat in Vorarlberg eine Stellungnahme abgeben.

Für Schüler der dritten und vierten Klassen wird die Kinderzeitung "Pausenzeitung" in Vorarlberg gemeinsam mit den "Vorarlberger Nachrichten" und der "Kleinen Zeitung" verteilt. Derzeit wird sie an einigen Vorarlberger Volksschulen als Unterrichtsmaterial getestet.

Schulbehörde wird politische Hetze vorgeworfen
Am Samstag soll sich ein Journalist einer regierungsnahen türkischen Zeitung beim Vorarlberger Landesschulrat gemeldet habe. Laut den "VN" soll er der Schulbehörde vorgeworfen haben, politische Hetze zu tolerieren und dadurch die Integration zu gefährden.

Das türkische Generalkonsulat setzte sich sowohl mit dem Landesschulrat als auch mit der Tageszeitung in Verbindung. Generalkonsul Cemal Erbay kündigte für kommende Woche eine schriftliche Stellungnahme an. Laut "VN" verbreiten in der Türkei rund ein Dutzend Medien die Stimmung, dass es an österreichischen Volksschulen Türken-Hass gebe.

Pressefreiheit in Österreich
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bestritt diese Darstellung. "Ich empfinde diese Vorgangsweise als Provokation, der wir uns sicher nicht beugen werden", sagte er. "Wenn jemand meint, er könne uns zensurieren, dann hat er sich getäuscht", stellte Wallner fest. In Österreich herrsche Pressefreiheit, in der Türkei nicht.

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