Flug überbucht
US-Airline lässt Passagier brutal aus Jet zerren
Unschöne Szenen haben sich am Wochenende in einer Maschine der United Airlines abgespielt. Weil auf dem Flug der US-Fluglinie von Chicago nach Louisville Platz für Mitarbeiter benötigt wurde, wurden vier Passagiere kurzerhand gebeten, das Flugzeug wieder zu verlassen. Einer der Betroffenen weigerte sich aber standhaft, seinen Platz aufzugeben - woraufhin Sicherheitskräfte den Mann vor den Augen der Mitreisenden brutal von Bord zerrten, wie schockierende Aufnahmen des Vorfalls dokumentieren.
Der Flug war überbucht und United Airlines wollte, wie Medien zugespielte interne E-Mails des Airline-Managements mittlerweile bestätigen, Platz für vier seiner Angestellten schaffen - weshalb vier Passagiere der Maschine kurzerhand gebeten wurden, das Flugzeug zu verlassen.
Obwohl die Airline Entschädigungen in der Höhe von mehreren Hundert Dollar angeboten habe, hätten sich keine Freiwilligen gefunden. Daraufhin habe ein Mitarbeiter der Fluglinie erklärt, ein Computer würde nach dem Zufallsprinzip vier Personen aussuchen, die das Flugzeug verlassen müssten.
Security zerrt Mann brutal aus dem Sitz
Einer der Betroffenen sei jener Passagier gewesen, der in Videos zu sehen ist. Der Mann, ein Arzt, habe sich geweigert zu gehen, da er eigenen Aussagen zufolge am Montag Patienten zu untersuchen habe. Daraufhin habe der Verantwortliche drei Sicherheitsleute gerufen. Mindestens zwei der geschockten Passagiere filmten mit Handys, wie die Security-Mitarbeiter den schreienden Mann unsanft aus dem Sitz zerrten und anschließend durch den Gang schleiften.
Ein weiteres, über soziale Netzwerke verbreitetes Video zeigt den völlig geschockten Arzt mit blutüberströmten Gesicht im Flieger stehen und immer wieder die Worte "Tötet mich einfach" stammeln.
Airline-Chef entschuldigt sich für "ärgerliches Vorkommnis"
Die Website Buzzfeed veröffentlichte am Montag eine Erklärung von United Airlines, in der es lapidar hieß: "Der Flug war überbucht. Nachdem unser Team nach Freiwilligen gesucht hatte, weigerte sich ein Kunde, das Flugzeug freiwillig zu verlassen, und Ordnungskräfte wurden gebeten, zum Gate zu kommen. Wir entschuldigen uns für die Überbuchung."
Mittlerweile entschuldigte sich auch Airline-Chef Oscar Munoz persönlich in einem Statement für den Vorfall: "Dies ist ein ärgerliches Vorkommnis für uns alle. Ich bedauere, dass wir diese Passagiere wieder rausbringen mussten. Unser Team arbeitet mit Hochdruck zusammen mit den offiziellen Stellen daran, herauszufinden, was genau passiert ist."
Aufschrei im Netz nach Leggins-Verbot
United Airlines hatte erst Ende März für einen Aufschrei in den sozialen Netzwerken gesorgt, als die Fluglinie zwei mit Leggins bekleideten Mädchen den Einstieg in eine Maschine verweigerte. "Seit wann überwacht United die Kleidung von Frauen?", schrieb damals die Aktivistin Shannon Watts, die den Vorfall am Flughafen von Denver beobachtet hatte, auf Twitter.
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