Angst vor US-Angriff

China schickt 150.000 Mann an Grenze zu Nordkorea

Ausland
11.04.2017 12:34

Nachdem US-Präsident Donald Trump zuletzt mit einem Alleingang gegen Nordkorea gedroht hatte, wenn China im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm nicht den Druck auf das Regime von Diktator Kim Jong Un erhöht, hat die chinesische Führung nun offenbar 150.000 Soldaten an die Grenze zu Nordkorea verlegt. Das berichtet die südkoreanische Tageszeitung "Chosun" auf ihrer Website.

Den von Trump angeordneten und just am Abend des Besuches von Chinas Präsident Xi Jinping in den USA ausgeführten Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt wertet Peking wohl als Zeichen dafür, dass es die USA mit einem militärischen Präventivschlag gegen Nordkorea ernst meinen.

Die "USS Carl Vinson", die in den Westpazifik beordert wurde (Bild: Associated Press)
Die "USS Carl Vinson", die in den Westpazifik beordert wurde

Der US-Angriff in Syrien wird auch in Peking als Warnung an Nordkorea verstanden. Die nun an die Grenze verlegten Truppenverbände sollen mit "unvorhersehbaren Folgen" und den erwarteten Flüchtlingen bei einem möglichen US-Angriff umgehen, berichtete "Chonsun". Man habe vor allem Reserveeinheiten und medizinische Abteilungen an den Yalu, den Grenzfluss zwischen der Volksrepublik China und Nordkorea, beordert, heißt es.

USA schicken Kriegsschiffe Richtung Nordkorea
Am Wochenende entsandten die USA als Demonstration der Stärke gegenüber der kommunistischen Führung in Nordkorea eine Flugzeugträgergruppe in Richtung der Koreanischen Halbinsel. Zu dem Verband gehören die "USS Carl Vinson", ein Kampfflugzeug-Geschwader, zwei Lenkwaffenzerstörer und ein Kreuzer. Die USA halten derzeit zudem ein gemeinsames Militärmanöver mit ihrem Verbündeten Südkorea ab.

Im Video - US-Kriegsschiffe auf dem Weg nach Nordkorea:

Nordkorea droht mit harten Gegenmaßnahmen
Nordkorea hat am Dienstag die Entsendung der Schiffe zur Koreanischen Halbinsel scharf verurteilt und mit einer entschiedenen Reaktion gedroht. Die Versuche der USA zur "Invasion" Nordkoreas hätten eine "ernste Phase" erreicht, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang. "Wir werden die härtesten Gegenmaßnahmen gegen die Provokateure ergreifen, um uns mit aller Waffengewalt zu verteidigen." Nordkorea sei bereit, "auf jede von den USA gewünschte Art des Krieges zu reagieren".

(Bild: YouTube.com/uriminzokkiri, APA/AFP/KCNA/KNS)

Trump auf Twitter: "Nordkorea sucht Ärger"
US-Präsident Trump hat indes am Dienstag bekräftigt, den Konflikt mit Nordkorea notfalls ohne dessen einflussreichen Nachbarn China lösen. "Nordkorea sucht Ärger", erklärte er als Reaktion auf die Drohungen der nordkoreanischen Regierung via Twitter. Sollte China sich entscheiden, bei der Lösung des Streits zu helfen, wäre das "großartig", schrieb Trump. "Wenn nicht, lösen wir das Problem ohne sie."

Trotz internationaler Sanktionen unterhält Nordkorea seit Jahren ein Atomwaffenprogramm und hat seit 2006 insgesamt fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Das Land arbeitet zudem an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. US-Geheimdienstberichten zufolge könnte Pjöngjang in weniger als zwei Jahren einen Atomsprengkopf entwickeln, der das amerikanische Festland erreichen könnte.

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