Anstiftung zum Mord

Tiroler Ex-Polizist zu neun Jahren Haft verurteilt

Österreich
13.04.2017 21:36

Ein ehemaliger Tiroler Polizist (44) ist am Donnerstagabend am Innsbrucker Landesgericht wegen versuchter Anstiftung zum Mord zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Geschworenengericht sah es als erwiesen an, dass er einem Mitarbeiter seiner Sicherheitsfirma 5000 Euro für die Ermordung des Ex-Freundes seiner Lebensgefährtin geboten haben soll. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der 44-Jährige legte Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde ein.

Zudem wurde der 44-Jährige wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und Sachbeschädigung verurteilt. Er soll auch versucht haben, seinen Mitarbeiter dazu anzustiften, einen ehemaligen Geschäftspartner sowie einen Kollegen zu verprügeln und das Auto des Geschäftsfreundes anzuzünden.

Lebensgefährtin zu sechs Monaten Haft verurteilt
Die mitangeklagte Lebensgefährtin fasste sechs Monate Freiheitsstrafe aus. Sie soll wie ihr Lebensgefährte den Mitarbeiter ersucht haben, den ehemaligen Geschäftspartner des früheren Polizisten zu verprügeln und sein Auto in Brand zu setzen.

Hinsichtlich der versuchten Anstiftung zum Mord plädierten sechs Geschworene auf schuldig, zwei auf unschuldig. Bei den anderen Taten waren alle Geschworenen von der Schuld des Ex-Polizisten überzeugt. Erschwerend seien unter anderem das Zusammenkommen mehrerer Verbrechen sowie der lange Tatzeitraum gewesen, erklärte Richter Norbert Hofer in seiner Urteilsbegründung.

(Bild: dapd/Ronny Hartmann)

Ex-Polizist spricht von "Verschwörung" 
Der Ex-Polizist hatte sich nicht schuldig bekannt. Er sah eine "Verschwörung", die ihn belastenden beiden Tschetschenen sowie sein Ex-Geschäftspartner würden "irgendetwas erfinden", so der 44-Jährige. Der ehemalige Geschäftspartner würde ihn "so lange wie möglich im Gefängnis" sehen wollen, um auf diese Weise einen Konkurrenten zu "beseitigen".

Tschetschene belastete Hauptangeklagten schwer
Im Prozess war der Hauptangeklagte von dem früheren Mitarbeiter seiner Sicherheitsfirma, einem Tschetschenen, schwer belastet worden. Der 44-Jährige habe zu ihm gesagt, dass der ehemalige Lebensgefährte seiner Freundin "sterben soll", "wegmuss", sagte der Zeuge. Es seien ihm 5000 Euro dafür geboten worden, die Tat selbst zu begehen oder jemanden dafür zu finden, so der Tschetschene. Er habe jedoch nicht eingewilligt und gesagt, er wolle dies nicht tun bzw. sei kein Mörder, sagte der Zeuge vor dem Geschworenengericht aus. Auch ein Sorgerechtsstreit zwischen dem Ex-Lebensgefährten und der Freundin des ehemaligen Polizisten sei in der Unterhaltung zur Sprache gekommen.

Weiters sei er von dem 44-Jährigen und seiner Freundin dazu angestiftet worden, den ehemaligen Geschäftspartner schwer zu verletzen und dessen Auto in Brand zu setzen. Auch ein ehemaliger Mitarbeiter sollte verprügelt werden. Er habe dann aber die beiden potenziellen Opfer gewarnt. Damit stützte der Tschetschene die Anklage gegen die beiden Beschuldigten.

Auch der Ex-Geschäftspartner des Hauptangeklagten sagte vor Gericht aus und bestätigte, von dem Tschetschenen gewarnt worden zu sein. Er sagte auch, dass ihm dieser erzählt habe, zusammen mit der Angeklagten sein Auto sowie seinen Wohnort ausgekundschaftet zu haben.

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