Sie glauben an das Gute im Menschen - das wurde den Franziskanerinnen in Vöcklabruck zum Verhängnis, als eine notorische Betrügerin (46) aus Salzburg mit einem Kleinkind im Arm an die Klosterpforten klopfte. Die Gaunerin tischte den Ordensschwestern Lügenmarchen auf und ergaunerte, wie berichtet, 162.000 Euro.
Die Staatsanwaltschaft Salzburg wirft der 46-Jährigen folgendes vor: Sie tauchte im Dezember 2015 mit ihrem Kleinkind beim Mutterhaus des Ordens in Vöcklabruck auf und spiegelte der Generaloberin vor, dass ihr Ehegatte schwer krank und seine Firma insolvent sei, aber an die Mitarbeiter Löhne ausbezahlt werden müsse. Die Beschuldigte behauptete, sie müsse sich um ihre Kleinkinder sowie die kranken Schwiegereltern kümmern. Die Firma des Ehemanns würde Vermögen haben, dieses sei aber wegen der Insolvenz gesperrt.
57.000 Euro "Darlehen" erbettelt
Im ersten Anlauf erbettelte die Angeklagte, so die Staatsanwaltschaft, 57.000 Euro als Darlehen für drei Monate. Sie hatte ein gefälschtes Schreiben vorgelegt, dass ein Interessent die Firma um 2,7 Millionen Euro kaufen möchte.
Insgesamt 1,6 Millionen Euro Beute - Betrügerin schweigt
Anfang Jänner ließ sich die 46-Jährige nochmals, so der Vorwurf, mit 66.000 Euro sponsern. Angeblich könne der kranken Ehemann nur im Ausland behandelt werden. Im März bekam die vorbestrafte Betrügerin ein drittes Darlehen, insgesamt 162.000 Euro.
Die Salzburgerin soll von Jänner 2014 bis Juni 2016 laut Anklage mehr als 1,6 Millionen Euro ergaunert haben. Bisher schweigt sie.
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