Insgesamt acht Kinder soll ein ehemaliger Kindergartenpädagoge zwischen 2010 und 2014 in Salzburg sexuell missbraucht haben. Im November des Vorjahres erstattete der Verdächtige - ein 24-Jähriger - selbst Anzeige bei der Polizei, hatte zuvor von sich aus seinen Job gekündigt und die Einrichtung verlassen. Nun ist die Anklage gegen den mutmaßlichen Sextäter fertig. Der Mann ist geständig.
Sechs der Fälle sind laut Anklage im Jahr 2014 passiert, als der Mann in einem Kindergarten im Salzburger Flachgau beschäftigt war. "Zwei Kinder hat er hier schwer sexuell missbraucht. Da geht es darum, dass hier dem Beischlaf gleichzusetzende Handlungen vorgenommen wurden", berichtete der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner.
Sieben Mädchen und ein Bub als Opfer
Der Verdächtige gab auch zu, schon während seiner Ausbildung zum Pädagogen ein Mädchen im Kindergartenalter missbraucht zu haben. Der Zeitpunkt dieser Tat ließ sich nicht mehr genau eruieren, sie dürfte aber zwischen 2010 und Mitte 2011 passiert sein. Als der Mann seinen Zivildienst absolvierte, gab es 2013 auch noch einen sexuellen Übergriff auf ein zehnjähriges Mädchen. "Die Opfer sind grundsätzlich Mädchen, in einem Fall war auch ein Bub beteiligt", sagte Holzleitner. Die missbrauchten Kindergartenkinder waren zur Tatzeit zwischen drei und fünf Jahre alt.
Der frühere Kindergartenpädagoge war bereits vor zweieinhalb Jahren in Verdacht geraten, in der Einrichtung ein fünfjähriges Mädchen im Intimbereich berührt zu haben. Der Mann wurde daraufhin vom Dienst freigestellt. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein, das nach umfangreichen Erhebungen aber eingestellt wurde. Unter anderem hatten zwei Gutachten, die von der Staatsanwaltschaft und von der Gemeinde in Auftrag gegeben worden waren, den Pädagogen entlastet. Die Suspendierung des Kindergärtners wurde nach rund vier Monaten wieder aufgehoben.
"Kann nicht mehr länger mit der Sünde leben"
Allerdings zeigte sich der 24-Jährige im November 2016 schließlich selbst an. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seinen Job von sich aus gekündigt und den Kindergarten verlassen. Er sagte, dass er nicht mehr länger mit der Sünde leben könne, legte ein Geständnis ab und gestand dabei zwei weitere Missbrauchsfälle. Allerdings meldeten sich kurz darauf weitere Opfer bei der Polizei. Der Verdächtige legte neuerlich ein Geständnis ab - letztlich gab er Übergriffe auf insgesamt acht Kinder zu.
Ein Gerichtstermin steht noch nicht fest, die Anklage ist auch noch nicht rechtswirksam. Aller Voraussicht nach soll der Prozess noch heuer stattfinden. Dem ehemaligen Kindergartenpädagogen drohen wegen schweren sexuellen Missbrauchs bis zu zehn Jahre Haft.
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