Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou stellt sich in der Debatte um den Kopftuch-Sager hinter Bundespräsident Alexander Van der Bellen. "Seine Haltung ist goldrichtig. Man kann Frauen nicht vorschreiben, was sie zu tragen und was sie nicht zu tragen haben", betonte die Wiener Grünen-Chefin.
Vassilakou erkennt in der Aussage des Bundespräsidenten "Ironie", keinen verbalen Ausrutscher. An der Debatte über seine Aussage wolle sie sich aber gar nicht beteiligen, in der Ö1-Sendung "Journal zu Gast" am Samstag meinte sie weiters: "Ich werde an meinen Bundespräsidenten sicherlich keine Haltungsnoten vergeben."
Internationale Aufregung über Kopftuch-Sager von VdB
Der Kopftuch-Sager von Van der Bellen sorgt jedoch auch international für große Aufregung. Von Deutschland über Großbritannien bis in den USA berichten Tageszeitungen über seinen Vorschlag, alle Frauen sollten aus Solidarität mit Musliminnen Kopftuch tragen. Eine Gruppe muslimischer Frauenrechtlerinnen schrieb zudem einen offenen Brief an Van der Bellen. Die Islam-Kritikerinnen, zu denen auch die streitbare Buchautorin Zana Ramadani zählt, sind der Ansicht, Österreichs Präsident habe den Islamisten mit seinen Aussagen einen "Bärendienst" erwiesen.
Strache: "Erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wirft Van der Bellen nicht nur eine Beschädigung des Präsidentenamtes, sondern auch eine "erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus" vor.
Strache im Video: "VdB hat das Amt schwer beschädigt"
82 Prozent der krone.at-Leser fordern offizielle Erklärung
Seit Bekanntwerden der umstrittenen Aussage Van der Bellens über jenen Tag, der kommen werde, wo man alle Frauen bitten müsse, "aus Solidarität" ein Kopftuch zu tragen, diskutieren auch krone.at-Leser intensiv über die Causa. Für zahlreiche User hat Van der Bellen nun "sein wahres Gesicht gezeigt". Immer wieder ist im Forum von Rücktrittsforderungen zu lesen. In einer Abstimmung sprachen sich 82 Prozent der krone.at-Leser für eine offizielle Erklärung des Bundespräsidenten wegen der Kopftuch-Causa aus.
Van der Bellens Story über Judensterne ist falsch
Zusätzlich zu seinem massiv kritisierten Kopftuch-Sager (siehe Video unten) hat Van der Bellen jetzt noch ein weiteres Problem: Auch die von ihm als Faktum berichtete Story über die Dänen, die aus Solidarität zu ihren jüdischen Mitbürgern während der Okkupation durch die Nazis ebenfalls Davidsterne getragen hätten, sei falsch - das berichtete jetzt die "Washington Post" mit Hinweis auf eine Faktencheck-Plattform.
VdB im Video: "Kopftuch für alle Frauen aus "Solidarität"
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