Ein sonnenklares Ergebnis hat die Abstimmung unter den krone.at-Lesern zum Sager von Bundespräsident Alexander Van der Bellen gebracht, wonach der Tag kommen werde, wo man alle Frauen bitten müsse, "aus Solidarität" ein Kopftuch zu tragen (siehe Video oben): Satte 82 Prozent sprachen sich für eine offizielle Erklärung des Staatsoberhaupts aus. Bisher verweigerte Van der Bellen eine Stellungnahme dazu, bei einem Besuch in der Slowakei meinte er lediglich: "Wir sollten glücklich sein, wenn wir keine größeren Probleme haben als das." Was meinen Sie? Soll sich Van der Bellen endlich klar zu seiner Aussage äußern?
An der Abstimmung haben knapp 38.000 User teilgenommen. Zudem wurde auf krone.at auch eine intensive Debatte zur Causa geführt. Für zahlreiche User hat der Präsident nun "sein wahres Gesicht gezeigt", immer wieder war von Rücktrittsforderungen zu lesen.
Vassilakou: Aussage war "Ironie", kein verbaler Ausrutscher
Nur Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou stellt sich in der Debatte um den Kopftuch-Sager hinter Van der Bellen. Vassilakou erkennt in der Aussage des Bundespräsidenten "Ironie", keinen verbalen Ausrutscher. "Seine Haltung ist goldrichtig. Man kann Frauen nicht vorschreiben, was sie zu tragen und was sie nicht zu tragen haben." An der Debatte über seine Aussage wolle sie sich aber nicht beteiligen: "Ich werde an meinen Bundespräsidenten sicherlich keine Haltungsnoten vergeben."
Strache: "Erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hingegen wirft Van der Bellen nicht nur eine Beschädigung des Präsidentenamtes, sondern auch eine "erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus" vor.
Strache im Video: "VdB hat das Amt schwer beschädigt"
Auch internationale Aufregung über Kopftuch-Sager von VdB
Der Kopftuch-Sager hat aber auch international für große Aufregung gesorgt. Von Deutschland über Großbritannien bis in den USA berichteten Tageszeitungen über Van der Bellens Vorschlag, alle Frauen sollten aus Solidarität mit Musliminnen Kopftuch tragen. Eine Gruppe muslimischer Frauenrechtlerinnen schrieb zudem einen offenen Brief an Van der Bellen. Die Islam-Kritikerinnen, zu denen auch die streitbare Buchautorin Zana Ramadani zählt, sind der Ansicht, Österreichs Präsident habe den Islamisten mit seinen Aussagen einen "Bärendienst" erwiesen.
Van der Bellens Story über Judensterne ist falsch
Zusätzlich zu seinem massiv kritisierten Kopftuch-Sager hat Van der Bellen jetzt noch ein weiteres Problem: Auch die von ihm als Faktum berichtete Story über die Dänen, die aus Solidarität zu ihren jüdischen Mitbürgern während der Okkupation durch die Nazis ebenfalls Davidsterne getragen hätten, sei falsch - das berichtete die "Washington Post" mit Hinweis auf eine Faktencheck-Plattform.
VdB im Video: "Kopftuch für alle Frauen aus "Solidarität"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.