Zehn Jahre nach der letzten Sichtung eines Nashorns in Ruanda leben in einem Nationalpark des Landes wieder zehn der großen Wildtiere. Sie kommen aus Südafrika und sollen sich im östlichen Akagera Nationalpark vor Wilderern geschützt vermehren und zu einem wachsenden Bestand in Ruanda beitragen, erklärte die ruandische Regierung am Dienstag.
Die Maßnahme diene dem Artenschutz. Ruanda hofft damit auch, mehr Touristen anzulocken. Safari-Urlauber entscheiden sich noch meist für Tansania, Kenia oder Südafrika als Reiseziel, wo es mehr Tiere gibt. In den 1970er-Jahren lebten in Ruanda noch dutzende Nashörner in Nationalparks. Wilderei führte jedoch 2007 zu ihrer Ausrottung. Jetzt sei eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, die die Sicherheit der Tiere garantiere, sagte die Regierung.
Aus sieben Löwen wurden bereits 14
2015 wurden im Akagera-Park bereits sieben Löwen wieder eingeführt. Ihre Zahl hat sich dem Park zufolge seither verdoppelt. Die letzten Löwen in Ruanda waren in dem Chaos nach dem Völkermord von 1994, bei dem etwa 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutus umkamen, getötet worden.
Schwarzhandel mit Horn boomt
In Afrika gibt es schätzungsweise noch etwa 20.000 bis 25.000 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner in freier Wildbahn, die meisten in Südafrika. Dort wurden allein 2016 1054 Nashörner getötet. Der Handel mit Horn ist verboten, die Nachfrage aus Asien, wo sie in traditioneller Medizin genutzt werden, scheint jedoch ungebrochen.
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