"Entführen, töten"

Die neuen Terrorbefehle der IS-Schlächter

Ausland
05.05.2017 08:25

In der jüngsten Ausgabe ihres Propagandamagazins "Rumiyah" hat die Terrormiliz Islamischer Staat dazu aufgerufen, "so viel Terror wie möglich zu verbreiten". Dazu sollten sich die "Soldaten des Kalifats" in ihrer Heimat falsche Existenzen zulegen und bei Gelegenheit auch Geiseln nehmen, um diese dann zu ermorden.

Den Möchtegern-Dschihadisten wird nahegelegt, "Ungläubige zu entführen und als Geiseln festzuhalten" - aber nicht, um Lösegeld zu erpressen, "sondern um durch die Sprache der Gewalt, des Tötens, des Erstechens und Aufschlitzens ihrer Kehlen" Terror zu verbreiten, wie es heißt. "Hackt ihnen die Köpfe ab, überrollt sie mit Lastwagen und verbrennt sie bei lebendigem Leib, bis die Ungläubigen in einem Zustand kompletter Demütigung sind", schreiben die IS-Schlächter an ihre Anhänger.

Die Terroristen sollen sich Waffen "über Untergrundhändler, in Geschäften oder auch bei Waffenshows in den USA" besorgen sowie sich falsche Existenzen zulegen, um ihre Mitmenschen in Sicherheit zu wiegen - falsche Jobs, Namen und Wohnungen inklusive. Für Anschläge sollen möglichst belebte öffentliche Orte ausgewählt "und dann so viele Ungläubige abgeschlachtet werden wie möglich".

Im Propagandamagazin "Rumiyah" ruft der IS zu Anschlägen auf Christen auf. (Bild: twitter.com)
Im Propagandamagazin "Rumiyah" ruft der IS zu Anschlägen auf Christen auf.

"Besitzer von Waffengeschäften überfallen"
Als Beispiele dafür erwähnen die Dschihadisten den Anschlag auf die Pariser Konzerthalle Bataclan mit 90 Toten sowie das Attentat auf einen Nachtclub in Orlando. Sollte es nicht möglich sein, sich auf legalem Weg Waffen zu beschaffen, ruft der IS seine Anhänger dazu auf, Besitzer von Waffengeschäften zu überfallen und zu töten, um auf diesem Weg an Schusswaffen und Munition zu kommen.

Als potenzielle Ziele für Geiselnahmen schlagen die Dschihadisten Einkaufszentren, Eislaufbahnen, Kinos, Restaurants und Universitäten vor. Die Geiseln sollten bis auf einige wenige getötet werden, ein paar als lebende Schutzschilde verwendet werden.

Innerhalb von drei Wochen: blutige Anschläge in St. Petersburg, London und Stockholm (von links) (Bild: twitter.com, AP)
Innerhalb von drei Wochen: blutige Anschläge in St. Petersburg, London und Stockholm (von links)

Falsche Jobs und Wohnungsanzeigen, um Opfer anzulocken
Andere Strategien, um möglichst viele Opfer zu erreichen, seien etwa falsche Stellenausschreibungen für Jobs, die Muslime nicht annehmen würden: "Dann unterwerft alle Opfer, die zu Bewerbungsinterviews kommen, und tötet sie." Zu diesem Zweck könne man unter falschen Namen Büros mieten.

Ein weiterer Vorschlag, um Opfer zu ködern, lautet, eine Anzeige für eine Wohnung zu schalten und Interessenten zu töten. Außerdem könnten Dschihadisten über Anzeigen auf Online-Flohmärkten oder Ebay potenzielle Mordopfer anlocken. Sobald diese dann die Ware abholen und bezahlen wollen, könne man zuschlagen.

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